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Elmar Traks

Elmar Traks

Hefele, Gabriele – Mein andalusischer Gärtner (2008)

Im Jahr 2000 wanderten Gabriele Hefele und ihr Mann mit den Pferden Ràrò und Amigo nach Andalusien aus und fanden etwa 100 km südwestlich von Málaga eine neue Heimat. Jedoch ist es unmöglich, das 34.000 m² große Grundstück alleine zu bewirt- schaften, und so wurde umgehend u.a. ein Gärtner gesucht – und zwar

ein einheimischer, der sich mit der hiesigen Flora und Fauna bestens auskennt. Nach zwei Fehlversuchen entpuppte sich schließlich Miguel

als wahrer Glücksgriff: …

Er ist nämlich viel mehr als „nur“ ein begnadeter Gärtner, sondern entpuppte sich zunehmend als unverzichtbar in vielen Lebenslagen, sei es als Sprach- lehrer, Übersetzer, Insider in Bezug auf einheimische Geschichte und Ge- pflogenheiten, Ratgeber, Kontaktperson und vieles mehr. Legendär sind

die täglichen Kaffeepausen, in denen man zusammen am Tisch sitzt und alles Mögliche beredet.

Zahlreiche Anekdoten rund um Miguel, den „jardinero andaluz“, hat Gabriele Hefele in diesem Buch veröffentlicht. Es ist mindestens zum Schmunzeln, wenn deutlich wird, wie Temperament und Anschauung einer emanzipierten deutschen Frau und eines andalusischen Machismo manchmal aufeinander- prallen. Aber auch grundsätzliche Unterschiede zwischen beiden Kulturen werden deutlich, die für den Neu-Immigranten zunächst (sehr) gewöhnungsbedürftig sind.

In 17 Kapiteln, die mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos illustriert sind, geht es z. B. darum,

 

  welches Schimpfwort im Straßenverkehr wohl das geeignetste ist,

  dass Spanier bei Unterhaltungen und Diskussionen nicht das

geringste Problem damit haben, wenn alle gleichzeitig reden,

  wann man am besten Gemüse anbaut und erntet, wie man

Pflanzen richtig bewässert und Insekten vernichtet,

  warum sich ein gutes Verhältnis zur Polizei auszahlt,

  wie man die Sevillana – eine Art des Flamenco – tanzt,

  worin sich Flamenco-Kleider unterscheiden,

  wie Chumbos, Kaktusfeigen, verletzungsarm geerntet und

anschließend zubereitet werden,

  was man tun sollte, um Feuer zu vermeiden.

Aber auch

  der Stierkampf und

  der englisch-spanische Zankapfel Gibraltar

werden thematisiert.

Dazu gibt es viele Tipps für

  Garten,

  Haushalt und

  den Umgang mit kleinen und großen Tieren.

 

Am Ende des Buches können wir auf Deutsch ein Nachwort Miguels lesen, bevor ein Glossar Aufschluss über seine favorisierten Redewendungen gibt.

Resümee: Mit dieser Anekdoten-Sammlung hat die Autorin ein sehr unter- haltsames, amüsantes Werk geschaffen. Humorvoll und nicht ohne Selbst- ironie schildert sie, wie im spanischen Alltag oft die verschiedenen Menta- litäten, Temperamente, Anschauungen und Kulturen von Einheimischen

und Zugewanderten aufeinanderstoßen.

Als ebenfalls seit vielen Jahren in Andalusien Lebender kann man sich in

die meisten Situationen nur allzu gut hineinversetzen und entsprechende eigene Erlebnisse Revue passieren lassen.  Neu-Residenten und solche,

die es werden wollen, bekommen einen ersten Eindruck davon, was ihnen „blühen“ kann. Denn da Kultur eines Landes und die „Grund“-Mentalität seines Volkes sich so schnell nicht ändern, ist das Werk immer noch

top-aktuell.

 

Eine gute Ergänzung findet das Buch durch die CD „Spanien für Fortge- schrittene – Illusionen, Impressionen, Irritationen, Improvisationen einer Ausgewanderten“: Die Autorin liest von „A wie Aberglaube“ bis „W wie Warten auf das Weihnachtspäckchen“ 10 ihrer Kolumnen, die in der

Zeitung „SUR – deutsche Ausgabe“ veröffentlicht wurden.

 

Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch speziell auf die Links „Alltags-Impressionen“ und „Wissenswertes“ dieser Homepage. Vieles

von dem in Gabriele Hefele's Buch Geschilderten wird auch dort aus-

führlich thematisiert.

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Kommentare: 1
  • #1

    A.T. (Dienstag, 05 November 2013 18:18)

    Die Autorin hat einen Gruß ins Gästebuch geschrieben (# 45)