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Elmar Traks

Elmar Traks

Schmöe, Friederike – Schaurige Weihnacht überall (2013)

Ein eiskalter Krimi

 

Die leidenschaftliche Drummerin Ilsa (35) hat es schwer getroffen: Nicht nur, dass sich ihre Band aufgelöst hat, nein,

es war auch ein verdammt harter Weg, ihre Spielsucht zu besiegen, und es besteht immer noch Rückfallgefahr. Zu allem Überfluss erfährt sie nun, am 3. Advent, auch noch, dass Ehemann Piet eine Geliebte hat. Während er seine Sachen gepackt und die Wohnung verlassen hat, setzt Ilsa sich kurz entschlossen ins Auto, um von Berlin in die Fränkische Schweiz zu fahren, wo sie ein Ferienhaus besitzt. Doch damit rutscht sie im wahrsten Sinne des Wortes in die nächste Misere. 

Denn spät abends gabelt sie an einer Tankstelle die Jurastudentin Moni auf – in physisch und psychisch total desolatem Zustand und blutverschmiert. Sie kann sich nicht daran erinnern, was passiert ist, redet nur wiederholt von einem schrecklichen Unfall. Ohne viel Federlesens nimmt Ilsa die Fremde mit. Doch im Ferienhaus angekommen, beginnen die Probleme: Moni ist völlig verängstigt, fühlt sich verfolgt und reagiert bei den leisesten Anzeichen dafür total panisch. Von sich erzählt sie kaum etwas.

Ilsa will herausfinden, in was sie sich da hineinmanövriert hat und versucht, auf eigene Faust etwas über ihren sonderbaren Gast zu erfahren. Je mehr sie herausfindet, desto mulmiger wird ihr allerdings, zumal auch sie zuneh- mend das Gefühl hat, in Haus und Hof nicht mit Moni allein zu sein. Und dann eskaliert die Lage …

 

Während obige Ereignisse aus Sicht Ilsa's in der Ich-Perspektive erzählt werden, schildert ein zweiter Handlungsstrang in der (auktorialen) Er-Form die Vorkommnisse um Moni's Freund Gerolf und dessen Familie. In ihr sind Psychoterror und körperliche Gewalt durch die männlichen Mitglieder an der Tagesordnung. Rückblenden offenbaren Schauriges über die Familienge- schichte, die Ehe der Eltern und die Beziehung von Gerolf und Moni.

 

Außerdem ist häufig von einer namenlosen Person die Rede, deren Identität der Leser erst spät erfährt. Sie taucht bereits vor Moni's angeblichem Unfall immer dort auf, wo diese sich gerade befindet und beobachtet sie. Warum?

Resümee: Die Handlung ist zeitlich zwischen dem 16. und 24.12. 2013 angesiedelt und der Verlauf sehr spannend und unheimlich. Der Leser weiß über die aktuellen Vorkommnisse immer gerade nur so viel wie Ilsa. Rückblenden und Nebenhandlungen lassen einen zwar vieles ahnen, aber sind diese Vermutungen richtig oder stellt sich letztlich doch alles als ganz anders heraus? Zum Schluss erlebt der Leser einen rasanten Showdown, der so manches Mal den Atem stocken und das Blut in den Adern gefrieren lässt.

 

Ein Weihnachtskrimi im multiplen Wortsinn: vom Zeitraum der Handlung

her sowieso, aber evtl. ja auch in Bezug auf den Anlass des Geschenkt-Bekommens (Adventskalender, Nikolaus, Weihnachten, zwischendurch ...) oder die Zeit des Lesens im Advent.

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Kommentare: 1
  • #1

    A.T. (Dienstag, 05 November 2013 18:16)

    Die Autorin hat einen Gruß ins Gästebuch geschrieben (# 48)