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Elmar Traks

Elmar Traks

Iles, Greg - @ E.R.O.S. (1999)

Thriller


Harper Cole und seine Ehefrau Drewe wohnen auf einer abgelegenen Farm in Mississippi. Tagsüber tätigt er via

Internet Waren-Termingeschäfte, nachts jedoch arbeitet er als System-Operator für das Online-Netzwerk E.R.O.S.; das Kürzel steht für "Erotic Realtime Online Stimulation". Auf 3 Levels können die Kunden, zu denen viele Prominente gehören, unter Aliasnamen alle möglichen sexuellen Themen ansprechen und ihre erotischen Fantasien ausleben. Ihnen wird

bei Vertragsabschluss absolute Anonymität zugesichert.

Obwohl die monatlichen Beiträge horrende sind, brechen sechs Kundinnen plötzlich den Kontakt ab, ohne jedoch ihre Mitgliedschaft und den Bank-einzug zu kündigen. Harper Cole fürchtet daher Schlimmes, schweigt jedoch zunächst aus nachvollziehbaren Gründen.

Erst als der Mord an einer bekannten Schriftstellerin, ebenfalls ein E.R.O.S.-Mitglied, durch die Nachrichten geht, nimmt er Kontakt zur Polizei auf. Nach-dem er eine mögliche Verbindung zu den anderen Frauen, die sich nicht mehr in dem Netzwerk melden, und seine Befürchtungen, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte, dargelegt hat, leiten die Beamten Recherchen ein. Tatsächlich werden weitere Leichen gefunden ... und Harper wird als Tat-verdächtiger betrachtet.


Er sieht schließlich keine andere Möglichkeit, als zusammen mit seinem alten Freund Miles, der ebenfalls als System-Operator bei E.R.O.S. tätig

ist, selbst die Suche nach dem wahren Täter aufzunehmen.


Resümee: Unterm Strich ist dies ein Buch, dem die Bezeichnung "Thriller" gebührt - besonders auf Grund des letzten Drittels und des fulminanten Showdowns.

Ansonsten wechseln rasant-dramatische Passagen mit eher langweiligen ab, sodass der Spannungsbogen nicht aufrecht gehalten wird. Das liegt im Wesentlichen daran, dass der Autor alle Szenen und Personen sehr de-tailliert und realistisch beschreibt. Dadurch entsteht zwar ein lebhafter Film vor dem geistigen Auge des Lesers, die Längen gehen jedoch zulasten der Spannung.


Andererseits gibt es so viele überraschende Wendungen, dass der Leser bis zum Schluss miträtseln muss, wer hinter der Figur des Mörders steckt. Er ist stets gefordert, mitzudenken und selbst zu kombinieren.

Eingeschobene Briefe des Täters an seinen Vater liefern diesbezüglich zu-sätzlichen Ansporn, ebenso die hervorragende Ausarbeitung der einzelnen Charaktere.


Es geht thematisch um einen Serienmörder, um Hacker, Computertechnik (sie wird verständlich beschrieben), Medizin und Erotik.


Zu bemängeln sind gelegentliche Schwächen der Übersetzung ins Deutsche, die man natürlich nicht dem Autor anlasten kann.


Fazit: obwohl schon älter, thematisch immer noch aktuell und

   alles in allem sehr spannend.


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