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Elmar Traks

Elmar Traks

Fitzner, Thomas – Inselkoller: Nase voll vom Paradies? Ein Fehlstart auf Mallorca (2014)

Oskar Tschann (41) ist als international tätiger Fotoreporter viel auf Reisen. Umso mehr genießt er seit etwa einem Jahr die freie Zeit mit Traumfrau Helena auf seiner mittlerweile renovierten mallorquinischen Finca. Er findet selbst, dass er eigentlich ein Leben führt, von dem viele träumen, und er daher der glücklichste

Mensch der Welt sein könnte.

Doch es scheint ein Punkt erreicht zu sein, wo die Idylle Risse bekommt, er nicht mehr weiterweiß und das Gefühl hat, sich in einer Sackgasse zu befinden.

 

Denn nicht nur, dass Helene ihn scheinbar ein wenig vernachlässigt, nein, nun hat auch noch ihr Ex-Mann ein aus dem Mittelalter überliefertes und nur noch auf Mallorca gültiges Gesetz "ausgegraben", mit dem er Oskar finanziell unter Druck setzt.

Seine Traumfrau selbst schmiedet kostspielige berufliche Pläne, bei denen die Rolle des als Berater fungierenden Nachbarn immer dubioser wird.

Und dann muss Oskar auch noch mit zum Teil kuriosen Ansinnen einiger auf der Insel lebender Landsleute auf der einen Seite und spanischer Mentalität auf der anderen Seite klarkommen.

 

Seine Nerven liegen blank, er steht kurz vor einem Inselkoller und glaubt an einen Fehlstart im Paradies (siehe Buchtitel). Kann Kinderärztin Joana ihn kurieren?

 

Resümee: Dieses Buch ist die Fortsetzung von "Inseltheater" (Rezension vom 16.12.2018), und ich kann das dort im Resümee Gesagte nur wiederholen:

 

Auch dieser Band lebt neben der Handlung wieder vom Wortwitz, mehr aber noch von der Komik einiger Situationen, und von den Charakteren - zum Teil sind es bereits aus "Inseltheater" bekannte.

 

Bei allem Lesevergnügen wird auch hier wieder ein ernster Hintergrund deutlich:

 

Viele lassen sich im "sonnigen Süden" nieder, weil sie sich dort mehr Lebensqualität erhoffen. Um ihren Traum zu realisieren, investieren sie oft viel Geld - um dann über kurz oder lang festzustellen, dass ihr Wunschbild nicht Wirklichkeit werden kann, denn es ist mit der Realität nicht kompatibel. So bleiben zum Schluss oft nur ein großes finanzielles Loch, Enttäuschung, Frust und die Erkenntnis, dass es das Paradies auf Erden nicht gibt. Denn: Egal wo man lebt, die Summe der Probleme ist überall gleich. Mehr noch: Sie sind in einem Land mit fremder Kultur und Sprache sowie anderen Gesetzen oft sogar schwerer zu lösen als "in der Heimat".

 

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