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Elmar Traks

Elmar Traks

Seibold, Jürgen – Kinder (2012)

Zum neuen Schuljahr wird das Lehrer-Ehepaar Moeller an ein Gymnasium bei Stuttgart versetzt. Der Umgang der beiden Lehrkräfte mit Schülern, Eltern und Kollegen ist höchst unkonventionell und verunsichert zunächst alle. Ihr fanatisches Ziel ist es, eine Eliteschule zu schaffen, und dazu ist ihnen ohne Rücksicht auf Einzelschicksale jedes Mittel recht: …

Leistungsschwache, sensible und hilfsbereite Schüler müssen als „Schafe“ geopfert werden, während die „Wölfe“ Anerkennung bekommen und ge-fördert werden. Leistung und Disziplin verbessern sich durch die rüden Methoden auffallend, während physische und psychische Gewalt zunehmen und das menschliche  Miteinander auf der Strecke bleibt.

 

Mehr möchte ich zum Inhalt dieses Buches nicht sagen, in dem ein an sich interessantes  – wenngleich nicht neues - Thema auf kaum zu überbietende katastrophale Weise umgesetzt wurde.

Das Grundübel ist, dass der Autor es sich sehr einfach macht: Statt sich im Rahmen einer gründlichen Vorab-Recherche mit den heutigen Rahmen-bedingungen von Schule und Gesellschaft auseinanderzusetzen, negiert er die Realität um der Story willen. Klar, Romane sind im Allgemeinen Fiktion. Aber damit sie gut sind, müssen sie logisch, plausibel und nachvollziehbar sein – und da darf man elementare Grundvoraussetzungen nicht so weit beugen, bis die Handlung hineinpasst; umgekehrt „wird ein Schuh draus“.

Eine kleine Auswahl solcher Unsäglichkeiten findet der Interessierte ganz am Schluss dieser Rezension (zum Vergrößern bitte den Text anklicken).

 

Für alle anderen hier schon mein

Resümee: Ein Buch, auf das ich mich als Lehrerin auf Grund des Klappentextes sehr gefreut hatte.

Aber bei so einer hanebüchenen Verarbeitung des Stoffes baute sich bei mir bereits nach den ersten Seiten zunächst maßlose Verwunderung, dann Ärger und schließlich Wut auf! Die Bücher, die ich in meinem ganzen Leben aus Wut in den Müll geworfen habe, weil der Leser so offensichtlich für dumm verkauft wird, kann man an einer Hand abzählen – dieses hatte be-reits nach 50 Seiten das Zeug dazu. Ich habe mich nur unter viel Geschimpfe bis zum Ende durchgequält, weil ich unbedingt eine fundierte Rezension schreiben wollte, um andere potenzielle Leser vor diesem Werk zu warnen.


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