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Elmar Traks

Elmar Traks

Link, Charlotte – Im Tal des Fuchses (2012)

Auf der Heimfahrt von ihrer kranken Mutter geraten Vanessa Willard und ihr Mann Matthew in Streit über ihre Zukunfts-planung. Um „runterzukommen“, halten sie auf einem einsamen Parkplatz, wo Matthew zu einen Spaziergang mit dem Hund auf-bricht, während Vanessa beim Auto warten will. Doch als Mann und Hund zurückkehren, ist sie spurlos verschwunden: …

Sie wurde von Ryan Lee entführt, in eine abgeschiedene Höhle im Tal des Fuchses (siehe Titel) gebracht und dort in eine Kiste gesperrt. Mit dem Lösegeld, das er von Matthew zu erpressen beabsichtigt, will er seine Schulden bei einem Kredithai bezahlen. Es kommt jedoch anders: Bevor Ryan seine Forderung adressieren kann, wird er wegen schwerer Körper-verletzung an einem Saufkumpanen verhaftet und zu mehreren Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Aus Angst vor einer noch höheren Strafe ver-schweigt er Vanessas Entführung und überlässt sie so ihrem Schicksal.

 

Als er nach 2 ½ Jahren aus der Haft entlassen wird, nimmt ihn Nora Franklin bei sich auf: Die junge Frau hat sich bereits während seines Gefängnisauf-enthaltes um ihn gekümmert und sich in ihn verliebt. Ryan jedoch empfindet nichts für sie, versucht sich zwar dankbar zu zeigen, aber ihn zieht es zu Debbie, seiner Ex-Freundin, bei der er bis zu seiner Straftat noch wohnte. Als diese eines Tages brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt wird, gerät Ryan wieder ins Visier der Ermittler. Kurz darauf wird auch noch seine Mutter nach dem gleichen Muster wie einst Vanessa Willard gekidnappt. Zufall? Oder hat die Frau damals überlebt und nimmt nun Rache am Täter? Denn außer seinem einstigen Opfer und ihm kann niemand etwas von der Entführung wissen.

 

Ihr Mann Matthew hingegen hadert damit, dass weder die Polizei noch er in all den Jahren  herausfinden konnten, was damals auf dem Parkplatz passiert ist – seit dem mysteriösen  Verschwinden seiner Frau drehen sich seine Gedanken um alle möglichen Theorien. So ist er auch nicht offen für eine neue Beziehung, obwohl Jenna, die er über gemeinsame Bekannte kennen lernt, sich durchaus eine gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellen könnte, wenn sie nicht ständig in Vanessas Schatten leben müsste. Merk-würdigerweise kümmert sich ihr Ex-Freund Garret nach langer „Funkstille“ wieder auffallend oft und liebevoll um sie, seit er Wind von ihrer Liaison mit Matthew bekommen hat.

 

Schließlich verschwindet Alexia, die gemeinsame Freundin von Matthew und Jenna und gleichzeitig deren Chefin, ebenfalls spurlos, offenbar wieder auf die gleiche Weise wie einst Vanessa und Ryans Mutter – zurück bleibt der verzweifelte Ehemann Ken mit den vier Kindern.

Hat Ryan, der immer noch Druck vom Kredithai Damon bekommt, weil sein Schuldenberg noch nicht beglichen und mittlerweile ins Unermessliche gewachsen ist, etwas damit zu tun? Oder lenkt Vanessa die Geschicke aus der Distanz?

 

Resümee: Dies ist wieder ein absolut spannender Charlotte-Link-Thriller, den man nicht aus der Hand legen mag. Verschiedene Erzählschienen um die einzelnen Paar-Konstellationen laufen eine Zeit lang nebeneinander her, wobei jede für sich schon eine Menge Zündstoff bietet. Der Leser fragt sich, wie sie wohl miteinander zu verbinden sind, ob und wann es zur Eskalation kommt. Im Laufe des Geschehens werden die Stränge sehr subtil immer mehr miteinander verwoben, bevor sie zum Schluss unauflösbar miteinander verquickt sind. Das Ende ist sehr überraschend und war für mich – so sehr ich als alte Krimi-Tante und Hobby-Psychologin auch immer wieder hin und her kombiniert habe - nicht vorhersehbar, dabei aber in der Rückschau absolut logisch!

 

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