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Elmar Traks

Elmar Traks

Fielding, Joy – Das Herz des Bösen (2012)

Valerie Rowe hat mehrere Probleme: Ihre Mutter ist schwerste Alkoholikerin, Noch-Ehemann Evan hat sie wegen der jungen, attraktiven Jennifer verlassen und Tochter Brianne befindet sich mit ihren 16 Jahren in der Hochphase der Pubertät. Eigentlich wollten Evan, Jennifer und Brianne das bevorstehende Wochenende in den Adirondacks verbringen – einer Gebirgslandschaft nahe der kanadischen Grenze. Und Valerie erwartet ihre Freunde Melissa und James, die sie abholen wollen, um in New York Valeries 40. Geburtstag gemeinsam zu feiern. 

Doch unmittelbar vor der geplanten Abfahrt kommt Evan etwas dazwischen, sodass er seine Noch-Ehefrau, die sich in der Gegend gut auskennt, bittet, mit ihrer Tochter und Jennifer zu dem gebuchten Luxushotel in der Wildnis zu fahren und dort seine Ankunft zu erwarten. Aber James und Melissa stehen wie vereinbart vor der Tür, um Valerie abzuholen. Was tun? Kurz ent-schlossen fahren alle Fünf – Valerie, ihre Tochter Brianne, die Freunde James und Melissa und Rivalin Jennifer – mit Valeries Wagen in die Adirondacks, nicht ahnend, dass dort gerade eine brutale Mordserie für Schlagzeilen sorgt.

Nach einer langen Fahrt sind alle voneinander total genervt, die Stimmung ist gereizt; aber alle Hotels sind ausgebucht, und so übernachten sie not-gedrungen zusammen in der reservierten Suite. Evan jedoch erscheint nicht wie angekündigt. Stattdessen verschwindet ein Hotelgast spurlos und Brianne sorgt dafür, dass die Fünfer-Gruppe gebeten wird, das auf seinen guten Ruf bedachte Hotel sofort zu verlassen: Ihr wesentlich älterer Freund Tyler ist ebenfalls in der Gegend, sie haben sich heimlich getroffen und sind von Rangern beim öffentlichen Sex aufgegriffen worden. Alle ziehen nun auf einen Campingplatz, auf dem zufälligerweise bereits Valeries ehemaliger Schulkamerad Gary mit seinem Sohn Urlaub macht.

Während Valerie und Gary sich näher kommen, James und Melissa sich am Lagerfeuer vergnügen, Jennifer schmollt, Evan weiterhin nicht auftaucht und Brianne nichts unversucht lässt, um sich wieder mit Tyler zu treffen, treibt ein junges Pärchen ganz in der Nähe sein Unwesen: Es hat sich in dem ein-samen Häuschen eines von ihnen ermordeten alten Ehepaares eingerichtet und schlachtet regelrecht alle ab, die in ihre Nähe kommen, um sich danach im Blutrausch sexuell zu vergnügen.

Und dann ist plötzlich Brianne verschwunden ...

Es beginnt eine verzweifelte Suche gegen die Zeit, während der es weitere Tote gibt, Gary sich von Valerie distanziert, sie und Jennifer sich aber näher kommen.

 

Resümee: Ein eigenartiger Fielding-Roman! Einerseits stehen – wie bei ihr gewohnt – Frauen und deren Beziehungsgeflechte im Mittelpunkt, anderer-seits hat sie dieses Werk mit einer Überdosis Blutrünstigkeit angereichert: Das regelrechte Abschlachten der Opfer wird zum Teil en détail beschrieben, ebenso der Après-Sex – frei nach dem Motto „crime and sex sells“.

Leidlich spannende  Passagen wechseln mit langweiligen, andere sind zumindest ganz unterhaltsam. Ein echter Nervenkitzel wollte bei der Lektüre jedoch nicht aufkommen, und von einem Pageturner ist das Buch Lichtjahre entfernt.

Viele Situationen wirkten geradezu absurd, schlecht konstruiert und wie im Baukasten-Prinzip aneinander gereiht.

Ich war ja mal großer Joy-Fielding-Fan, habe bislang alle ihre Bücher gelesen – aber nachdem zwei der letzten drei wirklich ein Flop waren, werde ich mich wohl von dieser Autorin verabschieden.

 

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