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Elmar Traks

Elmar Traks

Danz, Ella – Osterfeuer (2006)

Trude Kampmann, erfolgreiche Kochbuchautorin, ist der Liebe wegen von Berlin in die ostholsteinische Heimat ihres Mannes Franz gezogen. Zusammen mit dessen mittlerweile 20-jährigem Sohn aus erster Ehe und der Mutter seiner verstorbenen Frau leben sie auf einem malerischen länd- lichen Anwesen mit Reetdachhaus, ausgebauter Mühle und großer Scheune.

Übers Osterwochenende hat Trude zum ersten Mal ihre „alten“ Freundinnen Betty und Iris eingeladen. Dass auch Margot uneingeladen einfach mit- kommt, erfreut Trude überhaupt nicht – eigentlich will sie mit ihr nichts mehr zu tun haben.

Und obwohl die Gastgeberin sich alle erdenkliche Mühe gibt, gute Miene

zum bösen Spiel zu machen, leidet die Stimmung gleich am Anreisetag,

dem Karfreitag, merklich unter Margots provozierenden Bemerkungen.

Am Samstagabend findet auf dem Hofgelände traditionsgemäß ein großes Osterfeuer mit zahlreichen Gästen statt, und im Festzelt wird bis in die Morgenstunden des Ostersonntags hinein ausgiebig gefeiert; gutes Essen, Trinken und Tanz gehören natürlich dazu. Auch Iris, Betty und Margot amüsieren sich prächtig – ganz besonders Letztere, die viele Verehrer um sich schart.

Doch am Vormittag wird sie tot am Mühlteich gefunden. War es ein Unfall in betrunkenem Zustand oder Mord? Hauptkommissar Georg Angermüller, ein behäbiger, gemütlicher und gutem Essen sehr zugetaner gebürtiger Franke, und sein forscher Kollege Claus Jansen übernehmen die Ermittlungen.

An Verdächtigungen und Verdächtigen mangelt es nicht, und bis zur end- gültigen Aufklärung gibt es noch einen weiteren Mord, einen Mordversuch, einen Unfall und einen Vermisstenfall.

 

Resümee: Dieser erste Fall von Hauptkommissar Angermüller bot ein (ent-) spannendes Lesevergnügen. Dabei ist es kein nervenzerfetzender Thriller – diesen Anspruch erhebt die Autorin auch gar nicht – aber ein absolut solider Kriminalroman. Ich würde ihn sogar als Frauenkrimi im besten Sinne des Wortes bezeichnen: Von einer Frau über Frauen und – so behaupte ich kühn – für Frauen geschrieben (zumindest ist dies wohl die Hauptziel- gruppe).

Ausgehend von einem erschütternden Ereignis wird peu à peu ein Psycho- gramm der Hauptpersonen entwickelt, das verdeutlicht, wie labil langjährige und scheinbar gefestigte Freundschaften unter Belastung sein können und wie auch das Vertrauen in den geliebten Partner auf eine harte Probe ge- stellt wird.

Weiten Raum nehmen das Komponieren von Mahlzeiten, die Zubereitung und der Verzehr der jeweiligen Speisen ein, was aber keineswegs den Handlungsfluss stört, sondern im Gegenteil geschickt ins Geschehen integriert ist.

Ein ganz besonderes Schmankerl: Alle erwähnten Rezepte befinden sich

im Anhang – wem also bei der Lektüre das Wasser im Munde zusammen-gelaufen ist, kann alle Gerichte nach Anleitung selbst zubereiten!

Dies ist mit Sicherheit nicht mein letzter Angermüller-Fall gewesen!

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Kommentare: 1
  • #1

    A.T. (Dienstag, 05 März 2013 19:25)

    Die Autorin hat einen Gruß im Gästebuch hinterlassen (#36).