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Elmar Traks

Elmar Traks

Binchy, Maeve – Die irische Signora (1997)

Im Jahr 1969 war die damals 24-jährige Irin Nora O' Donoghue ihrem Geliebten Mario in seine sizilianische Heimat nachgereist, wo er nach dem Willen seiner Eltern die Italienerin Gabriella heiratete. Doch Nora, die sich in einem Zimmer gegenüber einmietete und so das Anwachsen der Familie hautnah mitbekam, blieb

stets seine Geliebte. Erst als Mario 26 Jahre später bei einem Autounfall

ums Leben kommt, kehrt sie, die von allen nur „Signora“ genannt wird, nach Dublin zurück.

Dort hat Aidan Dunne, Lehrer am Mountainview College, gerade seine Hoff- nungen auf den neu zu besetzenden Direktoren-Posten begraben müssen. Als Trostpflaster wird ihm sein sehnlicher Wunsch genehmigt, ein Pilotprojekt zur Erwachsenenbildung zu starten. Da seine Leidenschaft Italien gilt, bietet er zunächst einen Abendkurs für Italienisch an, und die Signora findet hier als Lehrerin eine Aufgabe, die sie erfüllt.

Die Teilnehmer haben die verschiedensten Motive für ihre Anmeldung zu diesem Kurs – Liebe, Enttäuschungen, Sehnsüchte, kriminelle Vorhaben, Eifersucht, Ängste oder einfach Langeweile.

Kapitelweise wird die Lebensgeschichte einiger dieser Menschen erzählt, und der Leser erfährt nicht nur ihr Schicksal, sondern auch ihre Probleme und Nöte, Sehnsüchte und Vorhaben.

Dabei stellt sich heraus, dass ihr Leben zum Teil miteinander verwoben ist und sie mehr Gemeinsamkeiten haben, als man auf Grund ihrer so unter- schiedlichen Charaktere vermuten könnte.

Durch ihre positive, dem Leben und den Menschen zugewandte Art versteht es die Signora, dem Leben vieler ihrer „Schützlinge“ incl. Familienangehöri- gen eine positive Wendung und einen neuen Sinn zu geben. Und auch Ai- dans und ihr eigenes Schicksal nehmen einen zunächst ungeahnten Verlauf.

Resümee:  Sowohl was die Sprache als auch was den Inhalt anbelangt,

ist dies leichte Literatur für zwischendurch - wirklich nichts Anspruchsvolles. Manchmal gleitet das Ganze auch mal mehr, mal weniger ins unrealisitisch Kitschige ab, war aber für mich (noch) gut zu ertragen.

Dennoch – oder gerade deshalb? - und wegen der durchweg positiven Grundstimmung macht es Spaß, die Entwicklung der unterschiedlichen Personen und die Verwirklichung ihrer individuellen Träume mitzuerleben.

Schwierig und teilweise verwirrend fand ich allein die Namensfülle, zumal

die Teilnehmer des Italienisch-Kurses außer ihren Geburts- auch noch ita- lienische Namen haben, die nicht unbedingt miteinander korrespondieren.

Fazit: leichte Unterhaltung ohne intellektuellen Anspruch.

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