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Elmar Traks

Elmar Traks

Heldt, Dora – Tante Inge haut ab (2010)

Endlich Urlaub! Das denken auch Christine und Johann (beide Mitte/Ende 40). Die frisch Verliebten führen eine Fernbeziehung zwischen Bremen und Hamburg und wollen nun ihren ersten gemeinsamen Urlaub bei Christines Eltern auf Sylt genießen. Bei der Gelegenheit möchte Christine ihrem Freund auch beweisen, dass ihre Familie beileibe nicht so chaotisch ist, wie man auf Grund der Umstände ihres Kennenlernens meinen könnte (diese werden in „Urlaub mit Papa“ ausführlich geschildert).

Doch dieses Vorhaben ist schon bei Johanns Ankunft zum Scheitern ver- urteilt, denn im gleichen Zug saß auch Tante Inge aus Dortmund, Papa Heinz' jüngere Schwester. Die 64-Jährige braucht dringend eine Auszeit

von ihrem pensionierten Ehemann Walter, der ihr mit seinen Marotten gewaltig auf die Nerven geht. Die Familie ist hochgradig besorgt: Droht

etwa das Eheaus?

Fast zeitgleich taucht auch die attraktive, „Männer mordende“ rothaarige Renate auf. Die Mittfünfzigerin hatte Inge kürzlich während einer Kur kennen- und als All-round-Beraterin schätzen gelernt. Die neue Freundin will ihr auch nun beim Start in ein neues Leben mit Rat und Tat zur Seite stehen – dabei sind allerdings kein Sekt und kein Mann vor ihr sicher.

Auch Kalli, Papa Heinz' alter Freund, steht wie aus dem Nichts plötzlich im Garten und bittet um Asyl, was auch nicht unbedingt zu Ruhe und Entspan- nung beiträgt.

Außerdem plant Inge ein Projekt, das noch top secret ist, sie und die ge- samte Familie aber zunehmend in Schwierigkeiten bringt. 

Walter muss her und die Situation klären – so entscheidet Christines Mutter Charlotte und zitiert Inges Ehemann telefonisch auf die Insel. Misslich nur, dass diese von seinem Auftauchen so gar nicht amused ist, ihn sogar kur- zerhand aus ihrer Unterkunft jagt. Da die Familie in so einer Krisensituation zusammenhalten muss, wird auch er bei Heinz und Charlotte untergebracht.

Das Chaos ist perfekt – Christine und Johann ziehen kurzerhand in eine Pension, Charlotte flüchtet zu ihrem Sohn aufs Festland …

Resümee: Ein herrliches Buch, das die Lachmuskeln strapaziert! Der

Leser erlebt vor seinem geistigen Auge hautnah Situationen und Dialoge

mit, von denen ihm viele nur allzu bekannt vorkommen werden, die aber

aus der Beobachter-Perspektive urkomisch sind.

Es ist locker und leicht geschrieben (obwohl ja gerade das meist am schwersten ist) und sehr erfrischend zu lesen, trotz des zum Nachdenken anregenden Themenhintergrunds: Ob jung oder alt, verheiratet oder un- verheiratet, mit oder ohne Kind - es geht um Neuanfänge oder zumindest Veränderungen und Lebensgestaltung.

Kurz: Ein unterhaltsames, aber keinesfalls ein oberflächliches Werk.

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