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Elmar Traks

Elmar Traks

Bliefert, Ulrike – Rezension dreier Kurzkrimis (2013)

Die Autorin hat drei ihrer Kurzgeschichten kürzlich als E-Books im Rattenreiter-Verlag veröffentlicht. Kannte ich sie bislang nur als Verfasserin von hervorragender Jugend-Literatur, so hatten „Geständnis ...“, „Nikes letzter Sieg“ und „Mutschels Ab- gesang“ für mich geradezu Suchtcharakter: Die ganz menschliche Seite der Charaktere hat mich in den Bann gezogen und jedes Mal dafür gesorgt, dass ich mit ihnen gefiebert habe.

GESTÄNDNIS bezüglich gewisser Vorkommnisse anno 1951

in einem kleinen Dorf an der Nordseeküste

 Der Titel bezieht sich auf einen Vorfall, der sich 1951 auf einem Bauernhof in einem kleinen Ort an der Nordseeküste ereignete. Auf dem zweisitzigen Plumpsklo beschließen zwei Kinder, dass das „Flittchen“, das der Onkel und Hofeigentümer aus Berlin mitgebracht hat, weg muss.

(Entsprechend meiner Rezension der Anthologie „Mördchen fürs Örtchen“ von Busch, Petra vom 08.Okt. 2013. -

Die Geschichte ist 2013 auch separat als E-Book erschienen

und entspricht etwa 8 Seiten in gedruckter Form)

Nikes letzter Sieg (2013)

Kurz vor ihrer Pensionierung muss Nike von Redlitz notgedrungen mit ihrer Abiturklasse die obligatorische Abschlussfahrt unternehmen. Es geht nach Berlin, doch für Geschichte und Kultur der Stadt interessieren sich die Ju- gendlichen zum Leidwesen der konservativen Lehrerin nicht ein bisschen. Sie wollen „abchillen“. Und den Abi-Streich, den ihre Schüler ihr dort spielen, findet sie gar nicht lustig - der Abend endet blutig.

(Die E-Book-Version entspricht ca. 16 Printseiten).

Mutschels Abgesang (2013)

Der 29-jährige Tobias lebt immer noch bei seiner Mutter, die er Mutschel nennt. Doch seit einiger Zeit reicht es ihm, die Dame nervt ihn zunehmend. Daher plant Tobias schließlich akribisch den perfekten Mord an ihr. Doch es kommt anders.

(Die E-Book-Ausgabe entspricht etwa 12 gedruckten Seiten)

Resümee: Nach dem Lesen der 3 Geschichten fand ich es sehr bedauer- lich, dass ich nicht noch mehr Texte der Autorin „auf Lager“ hatte – es hat sehr viel Spaß gemacht. Denn Ulrike Bliefert schreibt sehr bodenständig, wobei sie ihren Stil dem Denken und Naturell der jeweiligen Protagonisten anpasst. Dabei sind die Charaktere pointiert herausgearbeitet. Und obwohl die spannende Handlung zum Schluss jeweils eine überraschende, originelle Wende nimmt, sitzt man nickend davor und denkt: „Ja, so könnte es gewesen sein!“ Denn der Geschehensverlauf ist in sich absolut stimmig. - Ganz be- sonders hat mir als Lehrerin die Geschichte mit Nike gefallen – ich konnte mich sooo gut in die Situation hineinversetzen und habe mich angesichts der Wende am Schluss gefragt, warum ich selbst eigentlich nie auf diese Idee gekommen bin!

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