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Elmar Traks

Elmar Traks

Peters, Katharina – Hafenmord (2012)

Ein Rügen-Krimi

 

Eines Sonntags wird auf dem Gelände des Sassnitzer Hafens im Keller eines Lagerhauses die Leiche von Kai Richardt gefunden – übelst zugerichtet und offenbar ermordet. Der scheinbar allseits beliebte Familienvater, Geschäftsmann und Triathlet galt als vermisst, nachdem er am Samstagmorgen zu einem Training aufgebrochen und nicht nach Hause zurückgekehrt war.

Bei der Untersuchung des Fundortes stoßen die Kriminaltechniker auf das Skelett einer Frauenleiche. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Toten um eine vor 11 Jahren spurlos verschwundene junge Frau.

Kommissarin Romy Becarre und ihr Kollege Kasper Schneider finden ihre Vermutung, dass beide Fälle zusammenhängen, bald bestätigt. Doch welche erschreckenden Ausmaße die Nachforschungen dann noch annehmen, das ahnt zu dem Zeitpunkt niemand. Die Ermittler müssen sich nämlich zwecks Aufklärung nicht nur mit einem unschönen Aspekt der DDR-Geschichte be- fassen, sondern werden außerdem mit zwei in der Vergangenheit liegenden Entführungsfällen konfrontiert.

Nach und nach ergibt sich ein Bild, das den nach außen hin so smarten Kai Richardt in einem sehr unrühmlichen Licht dastehen lässt. Doch auch an- dere Personen bemühen sich sehr, einiges zu verbergen.

Resümee: Dieser Rügen-Krimi wartet mit viel Lokalkolorit auf – doch wenn man auf der Insel nicht „zu Hause“ ist, mindert das nicht die Spannung.

Etliche Handlungsstränge werden gekonnt miteinander verwoben. Durch Rückblenden, die aus der Sicht verschiedener am Geschehen beteiligter Person erzählt werden, ist der Leser den Ermittlern oft einen Erkenntnis-Schritt voraus. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch – im Gegenteil, durch überraschende, aber in sich schlüssige Wendungen wird der Leser immer wieder auf neue Fährten gelockt. Und der Schluss hält noch eine besondere Überraschung bereit.

Da macht es auch nichts, dass in einigen Passagen – insbesondere, wenn es um Verhöre geht – der Spannungsbogen kurzzeitig stark abflacht und Langeweile aufzukommen droht.

Die Abschnitte, in der es um einen Aspekt der DDR-Vergangenheit geht, sind erfreulich kurz gehalten – der Leser bekommt nur soviel Informationen, wie zum Verständnis der Handlung erforderlich ist.

 

Zwei negative Kritikpunkte sind dennoch anzubringen:

   1. Es sind sehr viele Personen an der Gesamt-Handlung beteiligt, und

ich fand es schwierig, den Überblick zu behalten und sie immer wieder den diversen Erzählsträngen zuzuordnen. Kam ich zwei Tage einmal nicht zum Lesen, brauchte ich eine gewisse „Rüstzeit“, um wieder zu sortieren, wer wer ist und mit wem in welcher Beziehung steht.

   2. In der E-Book-Ausgabe fehlen oft Absätze, wenn ein Schauplatz-,

Personen- oder Zeitwechsel stattfindet. Dies führte teilweise zu Verständnis-Schwierigkeiten, sodass einzelne Passagen noch

einmal erlesen werden mussten.

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