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Elmar Traks

Elmar Traks

Hemmings, Kaui Hart – Für immer dein Lachen (2014)

Vor wenigen Monaten ist Cully, der 22-jährige Sohn von Fernsehmoderatorin Sarah St. John, bei einem Lawinen-

unglück ums Leben gekommen. Danach hat sie sich beruflich eine Auszeit genommen, will nun aber wieder anfangen zu arbeiten. Doch sie ist nicht mehr die Alte und kann sich weder 

auf ihre Tätigkeit konzentrieren noch sich mit ihr identifizieren.  

Ihr Vater, der zu ihr gezogen ist, und Freundin Suzanne, zu der sie ein zwiespältiges Verhältnis hat, unterstützen sie in dieser schweren Zeit.

Und auch Cullys Vater, von dem Sarah sich seinerzeit gleich zu Beginn

ihrer Schwangerschaft zwar getrennt hatte, zu dem sie aber noch lose Kontakt hält, steht ihr zur Seite. Doch Sarahs Gedanken kehren immer wieder zu ihrem verstorbenen Sohn zurück, verweilen häufig in der Vergangenheit.


Beim Aufräumen seiner Sachen bekommt sie einen ersten Eindruck davon, dass sie längst nicht alles über ihn wusste, er einiges vor ihr verborgen hat. Dies wird noch verstärkt, als eine junge Frau vor ihrem Haus auftaucht und ihre Nähe sucht. Sarah geht darauf ein, und es stellt sich heraus, dass die Fremde etwas mit Cully verbindet, was die Mutter nachhaltig beschäftigt, da sie große Parallelen zu eigenen Erfahrungen in ihrer Jugend ziehen kann.


Resümee: Eine Inhaltsangabe zu diesem Buch zu schreiben, ist schwierig, da es kaum nennenswerte Handlung enthält. Vielmehr unterhalten sich die Personen, wo immer sie sich gerade befinden – z. B. im Fernsehstudio, zu Hause, im Auto, Restaurant. Oder es werden Sarahs Gedanken geschil-dert – sei es in Bezug auf die jeweils aktuelle Situation oder Erinnerungen

an ihre Vergangenheit betreffend.

 

Im Rahmen des Themas „Wie geht eine Mutter mit dem plötzlichen Tod ihres erwachsenen Kindes um?“ werden u.a. um folgende Teilaspekte gestreift:

 

• Was bedeutet das Muttersein?

• Hat man rückblickend in der Erziehung alles richtig gemacht?

• Kannte man sein Kind wirklich?

• Wird das eigene Leben sinnlos, wenn das Kind gestorben ist?

• Darf die eigene Trauer einen so gefangen nehmen, dass sie alles

   andere dominiert?

 

In einem Roman zu dieser sowohl ernsten als auch emotionalen Thematik hätte ich erwartet, dass sich zumindest für die trauernde Mutter Empathie bei mir entwickelt. Aber ich bin bis zum Schluss nicht richtig in das Buch reingekommen, es hat mich überhaupt nicht gepackt, da alles nur ober-flächlich und meist viel zu sachlich angerissen wird. Da es nicht in die Tiefe geht, konnte es mich weder fesseln noch gelang es mir, mich mit einem der Darsteller zu identifizieren oder Mitgefühl für ihn zu empfinden.

Im Gegenteil: Zum Teil fand ich die Personen nur nervig und egozentrisch - vor allem die Protagonisten Sarah, ihren Vater und Freundin Suzanne. Bei Gesprächen z. B. gehen sie kaum auf den anderen ein, sondern haben nur das Bedürfnis mitzuteilen, was sie selbst gerade beschäftigt, was ihnen persönlich wichtig erscheint.

Oder: Suzanne hilft zwar vordergründig ihrer Freundin, hat jedoch durch

die Trennung von ihrem Mann so viele eigene Probleme, dass sie Sarah

benutzt, um ihren eigenen Kummer zu thematisieren und sie für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Umgekehrt neigt Sarah dazu, die Probleme der Freundin zu bagatellisieren.

 

Fazit: Eine interessante Thematik, aus der man viel mehr hätte machen können, wenn man z.B. den Personen mehr Tiefgang gegeben und aus ihrer Ich-Bezogenheit befreit hätte.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Verena Acklin (Samstag, 13 Dezember 2014)

    Dieses Buch hat mir gar nicht gefallen. Die Handlungen wurden sprunghaft geändert. Die Kommunikation spielte sich auf einer sehr oberflächlichen Ebne ab. Die Personen verhielten sich egoistisch und hatten eine auf cool machende Sprache. Schade, denn in diesem Thema würde so einiges stecken!