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Elmar Traks

Elmar Traks

Hagen, Richard – Bluthatz (2013)

Melchior Gietz, ein hoher, einflussreicher Beamter der hessischen Stadt Eltville, ist auf kaltblütige Weise bestialisch ermordet worden. Seine übel zugerichtete Leiche wird an Halloween von 3 Jugendlichen in den verzweigten unter-irdischen Gängen des Klosters Eberbach gefunden.

Kriminalhauptkommissar Kai Gebert und Staatsanwältin Inga Jäger

nehmen die Ermittlungen auf und können schnell eine Liste mit nicht weniger als 7 Tatverdächtigen aus dem privaten und beruflichen Umfeld

des Toten erstellen.

Doch die weiteren Naschforschungen gestalten sich äußerst schwierig. Denn zum einen scheint niemand so recht an der Aufklärung des Mordes interessiert zu sein, zum anderen werden die Untersuchungen von höchster Stelle massiv be- bzw. sogar verhindert.

Ziemlich rasch nimmt die Zahl der Verdächtigen immer mehr ab, es gibt weitere Tote und Mordversuche, aber die Hintergründe und Motive der Taten bleiben im Dunkeln.


Dann geht es Schlag auf Schlag: Je näher sie den völlig skrupellosenTätern und Drahtziehern kommen, werden die Ermittler immer mehr von Jägern zu Gejagten, und nicht nur Kai Gebert und Inga Jäger müssen schließlich ums blanke Überleben kämpfen.

Als die Staatsanwältin auch noch vom Dienst suspendiert wird, scheint die Aufklärung der Taten aussichtslos, doch sie und Gebert denken nicht daran, klein beizugeben.


Resümee: Dieses Buch wird „nur“ als Kriminalroman vermarktet, obwohl es ein waschechter Thriller ist: Der Nervenkitzel, der Kick, ist von Anfang an vorhanden, die Handlung - beginnend mit dem Prolog - so spannend und temporeich, dass sie einen mitreißt und nicht mehr loslässt.


Es ist kein Psychothriller im strengen literaturwissenschaftlichen Sinne, wenngleich die psychisch-mentale Disposition der einzelnen Protagonisten – seien es Täter, Opfer oder Ermittler – jeweils hervorragend herausgearbeitet ist. Daher treibt nicht nur das Geschehen den Leser immer weiter, sondern auch der Drang, mehr über (potenzielle) Täter, Opfer und Hintermänner sowie deren Motive und Hintergründe zu erfahren. Und last but not least bietet auch die Beziehung zwischen Kriminalhauptkommissar Kai Gebert und Staatsanwältin Inga Jäger viel Spannungspotenzial.


In schneller Folge treten überraschende Ereignisse ein, gibt es neue Unter-suchungsergebnisse und Informationen, die dem Geschehen eine Wendung geben oder / und ein anderes Licht auf das Geschehene werfen. So stehen Ermittler und Leser immer wieder vor neuen Rätseln.


Gut in den Handlungsfluss integriert und wohltuend sind „Verschnauf-pausen“, die z.B. die Zubereitung von Mahlzeiten oder medizinische Ausführungen zum Inhalt haben.


Der Titel „Bluthatz“ könnte treffender nicht sein: Es geht um eine blutige Hetzjagd, um die Verfolgung und das blutreiche Zur-Strecke-Bringen von Flüchtenden, wobei die Rollen von Jägern und Gejagten variieren. Die Über-schriften der 6 Teile des Buches sind konsequenterweise zum Großteil der Jägersprache entnommen: Erstes Blut – Pirsch – Im Visier – Rauch – Frische Fährte – Auge in Auge.


Fazit: Hinter dem Pseudonoym Richard Hagen verbirgt sich ein bekannter

Drehbuchautor, der bewiesen hat, dass er auch als Autor sein Hand-werk hervorragend versteht. Bleibt abzuwarten, ob die Handlung eine filmische Umsetzung erfahren wird.


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