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Elmar Traks

Elmar Traks

Geschke, Linus - Die Lichtung (2014)

Kriminalroman

 

Eine Clique von Mädchen und Jungen - alle um die 16 Jahre

alt - verbringt im Sommer 1986 ein Wochenende im Bergischen Land. Sie wohnen in einer idyllisch am Waldrand gelegenen

Blockhütte, die zum Wohnhaus der Eltern einer Jugendlichen gehört.

Die Teenager wollen die Zeit mit Biertrinken und Grillen, Schwimmen im Baggersee und Musik, vor allem aber mit Flirten und mehr genießen.

Doch in der zweiten Nacht sterben 2 der jungen Menschen: Ein Mädchen wird vergewaltigt und erstochen, ein Junge erschlagen. Trotz intensiver Befragung der Jugendlichen durch die Polizei und umfangreicher Ermitt-lungen werden die Morde nie aufgeklärt.

 

Der Clique gehörte damals auch Jan Römer an, der jetzt - 27 Jahre später - als Journalist bei einem Kölner Magazin für die Rubrik "Ungelöste Kriminal-fälle" zuständig ist.

Eines Tages erhält er von seinem nichts ahnenden Chef den Auftrag,

über diesen fast 3 Jahrzehnte zurückliegenden Doppelmord zu schreiben.

Zusammen mit seiner ehemaligen Kollegin Stefanie Schneider, genannt "Mütze", recherchiert Jan Römer. Dabei wird er immer heftiger mit diesem für ihn wichtigen Zeitabschnitt seiner Jugend konfrontiert und erlebt gedank-lich alles noch einmal.

Doch das Wieder-Aufleben-Lassen des damals Geschehenen ist nicht allen recht, und die Lage wird für Jan und "Mütze" immer gefährlicher.

 

Resümee: Dieser spannende Kriminalroman spielt auf zwei Zeitebenen:

 

Jan Römers Erinnerungen an den Sommer 1986 machen einen mit der damaligen Epoche, besonders mit dem Geschehen rund um das besagte Wochenende bekannt. Die Zeit wird auch für den Leser (wieder) lebendig - vor allem musikalisch, wenn z.B. von den Hits der Neuen Deutschen Welle und Depeche Mode die Rede ist. Darüber hinaus sorgt auch die realistische Darstellung dessen, wie die Jugendlichen damals ihre Freizeit verbrachten und die erste große Liebe erlebten, nicht nur bei dem Journalisten für eine Reise in die Vergangenheit.

Die gesamte Stimmung könnte nicht besser wiedergegeben werden.

 

Der zweite Handlungsstrang betrifft die Gegenwart, in der "Mütze" und

Jan Römer recherchieren, um die Wahrheit über die fast 30 Jahre zurück-liegenden Morde herauszufinden.

Durch ihre Gespräche mit den alten Freunden und neue Erkenntnisse er-geben sich immer wieder andere Motivmöglichkeiten und mit ihnen auch potenzielle Täter, sodass der Leser gedanklich verschiedene Tathergänge "durchspielen" kann.

Dies ist selbst dann noch der Fall, als Jan Römer ziemlich sicher ist, dass der Mörder nur aus ihrem Kreis kommen kann.

 

Beide Zeitebenen wechseln im Buch regelmäßig.

 

Dabei hat Linus Geschke die Charaktere toll entwickelt - sowohl innerhalb des Geschehens im Sommer 1986 als auch deren Veränderung von der Vergangenheit zur Gegenwart betreffend.

 

Herzerfrischend sind zum Teil die Dialoge zwischen Mütze und Jan Römer.

 

Einziger Kritikpunkt: Das Ende kam für mich etwas zu abrupt und war relativ

   unspektakulär.

 

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