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Elmar Traks

Elmar Traks

Bergsma, Elke - Scheinwelten (2016)

Ostfrieslandkrimi (Büttner und Hasenkrug ermitteln)

 

Das Lehrerkollegium von Hauptkommissar Büttners Frau veranstaltet einen Boßelausflug, an dem auch einige Ehepartner und Lebensgefährten teilnehmen. Das ist eine gute

Gelegenheit für Karolin Hermann, ihren neuen Freund, den Fotografen Clemens Conradi, vorzustellen, der gerade zu ihr nach Ostfriesland gezogen ist. Doch der kann genau wie der Kommissar der sportlichen Betätigung wenig abgewinnen.  

Das Einzige, was zumindest Letzteren daran reizt, ist das anschließende Grünkohlessen in einer Gaststätte.

 

Dort werden im Laufe des Abends einige Teilnehmer Zeugen eines befremdlichen Vorgangs, und als sich die Gäste nach und nach verabschieden, windet sich Clemens Conradi plötzlich in Krämpfen. Kurz darauf stirbt er.

 

Da die Obduktion ergibt, dass er vergiftet wurde, muss David Büttner dienst-lich werden und fängt sofort an, zusammen mit seinem eilig hinzugerufenen Kollegen Sebastian Hasenkrug in dem Mordfall zu ermitteln.

 

An Verdächtigen und Motiven mangelt es nicht, außerdem kommt es im Laufe der Recherchen immer wieder zu neuen überraschenden Erkenntnissen und Wendungen.

Schwierig ist es dabei für das Ehepaar Büttner, eine persönliche Distanz zu wahren.

 

Resümee: Der Krimi basiert auf 2 Handlungssträngen:

Der eine dreht sich um die polizeilichen Ermittlungen rund um den Mord an Clemens Conradi, im anderen stehen ein gewisser Pit und seine Bekannte Merle im Mittelpunkt.

 

Durch die letztgenannte Ebene scheint die Lösung des Falles für den Leser ziemlich schnell klar zu sein, was Täter und Motiv anbelangt. Umso mehr ist man gegen Schluss überrascht, wenn die Nachforschungen eine völlig unvorhergesehene Wendung nehmen. Diese ist durchaus logisch, denn im Nachhinein betrachtet, ist sie in der Handlung durch entsprechende Hinweise bereits angelegt.

 

Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wie der Prolog in das Gesamtbild passt. Zwar entstand im Laufe der Lektüre eine vage Vermutung, die Auflösung übertraf jedoch alle Spekulationen.

 

Vom Anfang bis zum Showdown am Ende ist der Krimi sowohl spannend

als auch unterhaltsam, so manches Mal musste ich schmunzeln. Das liegt u.a. daran, dass Büttner und Hasenkrug sehr sympathisch sind: Sie betreiben ihre Ermittlungen zwar engagiert, aber (ostfriesisch) ruhig, haben sowohl menschliche Stärken als auch Schwächen und liefern sich in ihrer Kommunikation so manchen amüsanten Schlagabtausch.

 

Aber auch alle anderen Charaktere sind individuell gestaltet und sehr gut herausgearbeitet.

 

Fazit: eine spannende, kurzweilige Lektüre.

 

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