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Elmar Traks

Elmar Traks

Hansen, Jette - Das Inselhaus (2017)

Amrum 1 - Roman

 

Als die Hamburger Krankenschwester Anne 28 Jahre alt ist, verunglücken ihre Eltern durch einen Verkehrsunfall tödlich. Bei der Testamentseröffnung erlebt sie eine Überraschung:

Ihr Vater hat eine Immobilie auf Amrum besessen, die nun ihr gehört. Aber in dem Haus wohnt seit 25 Jahren mietfrei Emma Onken, der testamentarisch ein lebenslanges Wohnrecht zugestanden wird.

 

Warum hat Anne bislang nichts von dem Friesenhaus gewusst? Wer ist diese Emma Onken? Welche Beziehung hatte sie zu dem Verstorbenen? Wusste dessen Frau von dem Arrangement?

 

Als Anne drei Monate später auf die Insel reist, wohnt sie zwar bei der freundlichen, älteren Dame, erhält auf all ihre Fragen jedoch keine befriedigenden Antworten: Es bestand die Übereinkunft zwischen allen Beteiligten, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

 

Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht bleibt die junge Frau eine Weile auf Amrum, denn der Aufenthalt tut ihr gut. Das liegt nicht zuletzt auch an Ben, der sich als charmanter Reiseführer betätigt.

 

Resümee: Dies ist ein unterhaltsamer Amrum-Roman mit viel Lokalkolorit, das vor allem dank Bens hervorragender Inselkenntnis entsteht.

 

Dabei ist der Inhalt in mehrfacher Hinsicht spannend:

Nicht nur Anne, sondern auch der Leser fragt sich,

• was es mit der Immobilie auf sich hat, von der die junge Frau bis zur

   Testamentseröffnung nichts wusste,

• wer Emma Onken ist, die seit 25 Jahren mietfrei in dem Haus wohnt

   und ein lebenslanges Wohnrecht hat,

• ob Annes Mutter von dem Arrangement etwas gewusst hat.

 

Parallel dazu erleben wir, wie Ben sich feinfühlig um die Besucherin bemüht, die den plötzlichen Tod beider Elternteile noch lange nicht verarbeitet hat, und seit einiger Zeit krankgeschrieben ist. Wird er einen Zugang zu ihr finden?

 

Demgegenüber waren einige Verläufe zwar absehbar, um nicht zu sagen klischeehaft, dank Annes innerer Kämpfe und einiger Verwicklungen ist bei der Lektüre aber nie Langeweile aufgekommen.

 

Als störend habe ich kursiv gedruckte Einschübe aus einem historischen Roman gefunden, den die Besucherin gerade liest. Man fragt sich, welchen Bezug sie zu dem aktuellen Geschehen haben. Eine Antwort lässt sich zwar konstruieren, bleibt aber auch am Schluss nur vage. Für mich waren es eher Füllsel, die den Handlungsfluss grob unterbrechen.

 

Fazit: eine leichte, unterhaltsame (Urlaubs-) Lektüre, die Appetit auf die

   folgenden Teile der Trilogie macht.

 

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