Die Clifton-Saga, Band 1
Roman
Die Handlung dieses Buches beginnt 1919 und endet 1940:
Der kleine Harry Clifton folgt seinem Onkel Stan oft, wenn dieser morgens das Haus verlässt, um im Hafen von Bristol zu arbeiten. Denn jeder Tag, den er dort verbringt und das Ent- und Beladen der Frachtschiffe beobachtet, ist für ihn ein einziges Abenteuer, das er genießt.
Seinen Vater kennt der Junge nicht - man hat ihm gesagt, er sei als tapferer Soldat im Krieg gefallen. Zusammen mit Onkel Stan, seinen Großeltern und Mutter Maisie lebt er in beengten Verhältnissen. Und obwohl die Mutter hart für den Lebensunterhalt arbeitet, reicht es oft gerade fürs Allernötigste. Harry soll es einmal besser haben, eine vernünftige Schulausbildung bekommen und einen soliden Beruf ausüben.
Doch der Junge kann der Schule anfangs gar nichts abgewinnen - alles was er im Leben wissen muss, glaubt er im Hafen lernen zu können. Und so schwänzt er oft den Unterricht, um weiterhin das Treiben in den Docks zu beobachten.
Aber einige Erwachsene in seiner Umgebung erkennen das Potenzial des Jungen, unterstützen und fördern ihn liebevoll, sodass sein Leben eine Wende nimmt: Er erhält sogar ein Stipendium für eine Eliteschule.
Gleich am ersten Abend freunden sich zwei ebenfalls neue Schüler mit ihm an - Deakins (sein Vorname ist ihm peinlich) und Giles Barrington. Die drei werden unzertrennlich, und an Giles' 12. Geburtstag lernt Harry dessen Familie kennen - Angehörige einer alteingesessenen Schifffahrts-Dynastie.
Es dauert noch ein paar Jahre, bis sich Harry und Giles Schwester Emma ineinander verlieben.Im Gegensatz zu dem ein oder anderen Erwachsenen ahnen sie nicht im Entferntesten, wie die Schicksale beider Familien miteinander verbunden sind.
Als beide heiraten wollen, kommt es zum Eklat.
Resümee: Diese Familiensaga hat einen großen Suchtfaktor - man kann einfach nicht mit dem Lesen aufhören. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass von ihr etwas Märchenhaftes ausgeht:
• Die Guten sind konsequent gut. Das heißt, sie verhalten sich moralisch integer. Und sollten sie einmal vom "rechten Pfad" abkommen, so geschieht dies generell mit den besten Absichten und ist menschlich allzu verständlich. Daher sind sie durchweg Sympathieträger.
• Genauso durchgängig spielen die Schlechten ihre Rolle: Sie sind meist von Macht, Geldgier und Rache getrieben, scheuen sich nicht, um des eigenen Ansehens und Fortkommens willen anderen zu schaden.
• Die Underdogs müssen sich durchkämpfen, meistern schwierige (Lebens-) Situationen und Intrigen aber mit der Unterstützung wohlwollender Mitmenschen.
Im Mittelpunkt des Romans stehen Harry Clifton und sein Umfeld und als Gegenpol dazu die Familie Barrington. Durch die Freundschaft Harrys mit Giles Barrington und später seiner Liebe zu Emma gibt es immer mehr Berührungspunkte zwischen beiden Familien - nicht nur wegen des Standesunterschieds, sondern auch wegen in der Vergangenheit liegender Ereignisse eine katastrophenträchtige Entwicklung.
Die Erzählperspektive wechselt gelegentlich, wenn das gleiche Ereignis noch einmal aus der Sicht einer anderen beteiligten Person in der Ich-Form erzählt wird. Das ist aber keineswegs langweilig, denn er Autor versteht es, diese Sichtweise dadurch interessant zu gestalten, indem er dem bereits Bekanntem weitere aufschlussreiche Details hinzufügt.
Der Plot ist in sich absolut stimmig, der Leser kann sich in die jeweiligen Situationen regelrecht hineinversetzen und fiebert so manches Mal mit.
Dieser erste Teil der Saga endet mit einem schockierenden Cliffhanger.
Fazit: ein mitreißendes Buch voller Emotionen.
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