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Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"

Seit wir permanent in Spanien leben und ich nicht mehr berufstätig bin, werde ich gelegentlich von in Deutschland lebenden Bekannten gefragt:

"Sag mal, was machst Du eigentlich so den ganzen Tag?".

Bei einigen hat das den Unterton:

"So ein Dauer-Urlaub muss ja schrecklich langweilig sein!"

 

Oooh nein, das ist es beileibe nicht:

1. kein fauler Sommer-Sonne-Strand-Dauer-Urlaub

2. keine Spur langweilig  

Denn egal, wo man seinen ständigen Wohnsitz hat - ob nun in Deutschland, wie wir in Andalusien oder anderswo - es sind ja überall die ganz normalen Haushaltstätigkeiten zu erledigen. Bei einem Haus fallen auch gelegentlich Außen- und Instandhaltungsarbeiten an. Und vom ganz normalen Behördenwahnsinn werden wir bedauerlicherweise auch nicht verschont.

Hier kommt erschwerend hinzu, dass er nicht nur auf Spanisch abgewickelt werden muss, sondern auch die Gesetzgebung zum Teil eine andere als in Deutschland ist. Das heißt, man muss sich oft erst einmal sprachlich und thematisch einarbeiten. Das ist je nach Gegenstand manchmal recht zeitaufwendig.

Mein Mann und ich haben hier aber eine Aufgabenteilung:

er die Bürokratie, ich die Sprache.

Apropos Zeit: Die nimmt man sich hier öfter einfach, weil einem meist kein Termindruck im Nacken sitzt. Wenn man z.B. im Ort jemanden trifft, bleibt man in der Regel stehen, erzählt miteinander und setzt sich dazu vielleicht sogar gemütlich in eines der Straßencafés.

 

Das Motto "das Nützliche / Notwendige möglichst immer mit etwas Angenehmem verbinden" gilt übrigens auch, wenn mein Mann und ich zusammen etwas aushäusig zu erledigen haben:

Nach der Pflicht kommt die Kür, oft in Gestalt eines gemütlichen Besuchs in der Eisdiele, in einer Tapas-Bar oder im Chiringuito. Vor allem, wenn es mit einer Fahrt an die Küste verbunden ist, ist dann schnell ein halber Tag um. Das hat dann schon etwas von Urlaubs-Feeling.

 

Generell lässt man es hier altersgerecht, d.h. ruhiger angehen und nicht wie zu berufstätigen Zeiten in Deutschland schnell, schnell, oft mit Blick auf die Uhr.  

Ansonsten freue ich mich, dass ich meinen Hobbys nachgehen kann, was zu meiner beruflich aktiven Zeit oft nicht möglich oder auf wenige Stunden am Wochenende beschränkt war:

Da ich eine leidenschaftliche Leseratte bin, wollte ich auch einmal "die andere Seite" kennenlernen und selbst ein Buch schreiben. Es wurden schließlich zunächst 2 (siehe Startseite). Da ich aber feststellte, dass mir zum Schreiben von umfangreichen Texten einfach der lange Atem fehlt, habe ich potenzielle Leser und vor allem auch meinen Mann mit einem weiteren Werk verschont. Er nämlich hat geduldig und - meist - klaglos alles Korrektur gelesen, sich ums Layout und die Veröffentlichung gekümmert.

Aaaaber: Sprache, insbesondere die Herkunft von Sprichwörtern und Redewendungen und das, was sie über Land und Leute aussagen, interessiert mich sehr.

Daher machte ich mich an die Arbeit zu einem Buch, das die Bedeutung deutscher Redewendungen mit den entsprechenden spanischen vergleicht. Auch hier stand mir mein Mann mit Rat,Tat und konstruktiver Kritik zur Seite. Das Buch ist mittlerweile 6 Jahre auf dem Markt und zu unserer Freude ein Longseller.

Die deutschsprachige Redaktion einer großen spanischen Zeitung wurde darauf aufmerksam, und nach einem Besuch in deren Räumlichkeiten und gegenseitigem "Beschnuppern" durfte ich eine Zeit lang regelmäßig Artikel für das Blatt schreiben und Auszüge aus dem Buch veröffentlichen.  

Nachdem wir mitbekommen hatten, dass vor allem bei Neu-Residenten an der Costa del Sol zu einigen Spanien-typischen Themen ein Informationsbedarf besteht, dachten wir vor ca. 6 Jahren, dass es doch eigentlich ganz sinnvoll sei, unsere langjährigen Spanien-Erfahrungen bzw. Recherche-Ergebnisse Interessierten zugänglich zu machen.

Es wurde also diese Homepage ins Leben gerufen, bei der ich für die Texte verantwortlich bin, während mein Mann die technische Seite managt. Was nicht ausschließt, dass er gelegentlich in Bezug auf meine Schreibe Anmerkungen hat und ich Gestaltungswünsche äußere - was beides manchmal ausdiskutiert werden muss ... zum Teil lebhaft.

Im Laufe der Zeit ist die Seite thematisch ständig erweitert worden, so z.B. auch um einen Bücher-Blog. Es passierte nämlich gelegentlich, dass ich in meinem Lese-Eifer ein wenig den Überblick verloren und zu meinem Ärger das eine oder andere Buch doppelt gekauft hatte. Zur Ergebnissicherung schlug mein Mann daher das Einrichten eines Bücher-Blogs vor, in dem ich jedes gelesene Buch rezensiere. Auch für diesen fungiert er glücklicherweise als WEB-Master.

 

Der Blog ist im Laufe der 6 Jahre seines Bestehens auf über 400 Rezensionen angewachsen, nicht zuletzt dadurch, dass er anfangs eine Kettenreaktion in Gang gesetzt hat:

Immer mehr Autoren und Verlage wurden auf meine Rezensionen aufmerksam und fragten an, ob sie mir Rezensionsexemplare schicken dürften. Natürlich nahm und nehme ich die Angebote meist gerne an.

Nach einer Zeit des Beobachtens haben mich immer mehr große Verlage fest gelistet, d.h. ich darf mir die Bücher, die ich gerne lesen möchte, auch selbst aussuchen. Und so versinke ich immer wieder gerne für eine Weile in den virtuellen Katalogen.

 

Meine Rezensionen poste ich bei den entsprechenden Verlagen, Amazon, Lovely-Books und der Krimi-Couch, und bis vor kurzem veröffentlichte ich sie auch in der Huffington Post.

 

Außerdem bin ich vor einigen Jahren Facebook beigetreten und dort mit vielen Autoren, aber auch mit Nachbarn verschiedener Nationalitäten und in Deutschland lebenden Bekannten befreundet. Da man die "Freunde" im Laufe der Zeit etwas besser kennenlernt, ergibt sich gelegentlich eine nette Kommunikation, die manchmal auch etwas länger dauert.

Dasselbe gilt für einige Näh-Gruppen, denen ich bei Facebook angehöre:

Denn nach der längeren Beschäftigung mit einigen anderen kreativen Hobbys habe ich mit 60 Jahren noch angefangen, Nähen zu lernen. Das wollte ich schon immer, traute mich aber nie daran. Irgendwann jedoch war die Zeit reif, ich habe mit ganz leichten Sachen und detaillierten Anleitungen begonnen, hatte meine Erfolgserlebnisse und mich im Laufe der letzten 1 1/2 Jahre immer mehr gesteigert. Mittlerweile habe ich schon viel fabriziert - in erster Linie Kleidung für mich und meinen Mann sowie Taschen - und immer noch Spaß und mutige Pläne.

(Fotos zum Vergrößern anklicken!)

 

Ein Gutteil der Zeit geht dabei nicht nur mit dem Nähen, sondern auch mit dem Suchen im Internet nach geeigneten Schnitten und schönen Stoffen drauf.

Tja, bei all diesen Pflicht- und Kür-Aktivitäten könnte der Tag manchmal ruhig länger sein. Wobei ich mir für das Ausleben meiner Hobbys jedoch feste Zeiten setze. Das muss sein, damit auch die Zweisamkeit nicht zu kurz kommt, wenn ich mal wieder im Bücher- oder Näh-Nirvana verschollen bin oder eine FB-Kommunikation sich ausweitet.

Denn auch das gehört zu unserem Tagesablauf unbedingt dazu und wird nur im absoluten Notfall gestrichen:

Den gemütlichen Teil des Tages mit einem guten Tropfen, dem Beobachten des Sonnenuntergangs über dem Meer und Gedankenaustausch einzuleiten -

das ist dann wieder wie im Urlaub.

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