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Elmar Traks

Elmar Traks

Lindahl, Gitte - Die Ausgeschlossene (2018)

Roman

 

William Falk (54) ist gelernter Schmuckdesigner. Von seinem Vater hat er ein Juweliergeschäft geerbt, das in ganz Skandinavien einen erstklassigen Ruf genießt. Seine Frau Kristen, mit er seit 10 Jahren verheiratet ist, hat die Unternehmensführung übernommen, und William kann sich sowohl beruflich als auch privat 100%-ig auf sie verlassen. In der Stockholmer Gesellschaft sind sie angesehen und gelten als glückliches Paar, das stets liebevoll miteinander umgeht.

Da passieren plötzlich zwei Ereignisse nahezu zeitgleich:

William sieht in einem Restaurant eine junge Frau, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit seiner verstorbenen Geliebten hat.

Und kurz darauf erhält das Ehepaar einen Anruf von der Polizei, weil in ihrem nicht weit entfernten Ferienhaus der Nachbar und Kristens beste Freundin erschossen aufgefunden worden sind.

 

Ist es möglich, dass beide Vorkommnisse miteinander zusammenhängen, die mysteriöse Doppelgängerin etwas mit den Morden zu tun hat? Doch warum mussten die beiden Menschen sterben?

 

Die Polizei befragt natürlich auch die Falks nach ihren Alibis für die Tatnacht. Sie geben an, sich getrennt voneinander in Stockholm aufgehalten zu haben, doch es gibt keine Zeugen, die das bestätigen können.

 

Bald kommt Dynamik in die Untersuchungen. Die Ergebnisse fördern immer neue Erkenntnisse über die Ereignisse während der fraglichen Zeit, dunkle Geheimnisse, ungeahnte und perfide Charaktereigenschaften und Beziehungsgeflechte zutage. Alle scheinen ganz eigene Ziele zu verfolgen und Pläne zu schmieden.

 

Resümee: Was für ein Pageturner! Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen!

Dabei fängt es ganz harmlos an, indem zunächst William und dann Kristen zu Wort kommen, die unabhängig voneinander ihre beruflich und privat optimale Beziehung schildern.

 

Doch nach und nach fängt die Fassade an abzublättern, bekommt schließlich immer größer werdende Risse, bis das Gebäude am Ende einstürzt.

Diesen Prozess hat die Autorin sehr geschickt in einer extrem spannenden Handlung geschildert: Von Anfang an hat der Leser Zweifel, ob das Verhalten und die Äußerungen aller Protagonisten - nicht nur Williams und Kristens - aufrichtig sind; immer wieder schleichen sich kleine Ungereimtheiten ein. Man ahnt, dass etliches nicht so ist, wie es scheint, dass mancher nicht der ist, für den er sich ausgibt, und einige ihre perfiden eigenen Pläne verfolgen. Doch man kann es nicht "greifen".

Zur endgültigen Gewissheit werden die Vermutungen erst gegen Schluss, wenn das gesamte Beziehungsgeflecht und alle Machenschaften aufgedeckt werden.

 

Dabei dreht sich ein Part um die junge Frau, die William in einem Restaurant sieht, und die seiner verstorbenen Geliebten so verblüffend ähnlich sieht. Wer ist sie? Warum sucht sie gerade jetzt offenbar gezielt seine Nähe? Kann man ihr trauen?

Und warum mussten Kristens beste Freundin, die zu der Zeit im Ferienhaus der Falks gewohnt hat, und der Nachbar sterben?

Hängen möglicherweise beide Ereignisse zusammen?

 

Es tun sich im Laufe der Lektüre mehrere Lösungswege auf, deren Kurs immer wieder zugunsten von anderen Fährten korrigiert werden muss.

Einziges Manko: Zum Schluss, als die Auflösung ihren Höhepunkt erreicht, gibt es für mich zu viel Hin und Her, werden zu viele schon als richtig suggerierte Ergebnisse wieder verworfen.

 

Anzumerken ist bei diesem Roman auch das ausgesprochen gute Sprachniveau.

 

Fazit: ein extrem spannender Debüt-Roman, um nicht zu sagen

   Psycho-Thriller!

 

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