Angermüllers 10. Fall
Kriminalroman
Kommissar Georg Angermüller hat gerade ein Drittel seiner 7-monatigen Ausszeit vom Dienst mit Reisen, Kochen und Besuchen bei der Familie verbracht, als seine Freundin Derya ihre ehemalige Schulfreundin Wiebke trifft. Diese hat vor 3 Jahren das Restaurant "Alte Strandbude" an der Lübecker Bucht eröffnet und zum Erfolg geführt.
Doch jetzt erzählt sie Derya, ...
dass es in den letzten Wochen zu ein paar unliebsamen Vorfällen gekommen ist, die in der Summe auf eine gezielte Sabotage-Aktion zwecks Geschäftsschädigung schließen lassen.
Derya drängt Georg Angermüller, in dem Lokal einen Job als Aushilfskellner anzunehmen und inoffiziell ein wenig zu ermitteln. Nach einigem Zögern sagt er zu, erfährt von Angestellten und Gästen zwar einiges Interessante, doch ein Verantwortlicher für die unschönen Vorkommnisse ist nicht auszumachen.
Aber dann gibt es im benachbarten Restaurant einen Toten: Der Besitzer ist erstochen worden, die Kripo beschäftigt sich mit dem Fall, und natürlich treffen die Beamten auf ihren kellnernden Kollegen. Eine verzwickte Situation für Angermüller, denn eigentlich darf er während seines Sabbaticals keine Nebentätigkeit ausüben. Außerdem möchte er - Auszeit hin oder her - zu gerne bei den offiziellen Ermittlungen mitmischen.
Resümee: Auch wenn Kommissar Georg Angermüller dringend eine Auszeit benötigt hat, zeigt sich doch auch bei diesem Fall wieder, dass er Polizist mit Leib und Seele ist. Denn obwohl Derya ihn anfangs ziemlich drängen musste, findet er immer mehr Gefallen daran, die mysteriösen Sabotage-Akte in der "Strandbude" aufzuklären - auch weil ihm die Besitzerin immer sympathischer wird. Und als dann im Nachbar-Restaurant gar ein Mord geschieht, muss er einfach an den Ermittlungen teilhaben.
Die Angermüller-Krimis sind ja generell eher ruhig, und es ist kein Wunder, dass es bei seinem 10. Fall auch ohne Hektik zugeht. Schließlich befindet er sich zwecks Regeneration und Überdenken seiner Situation in einer beruflichen Auszeit. Außerdem ereignen sich die Taten in einem Urlaubsgebiet an der Lübecker Bucht.
Da passt es auch, dass Georg Angermüllers Privatleben und Gefühlswelt einigen Raum einnehmen.
Genau wie er, weiß auch der Leser bis zum Schluss nicht, wer hinter den Vorfällen in der "Strandbude" und dem Mord im Nachbarlokal steckt. Es bleibt viel Raum für Spekulationen - wenngleich in mir im letzten Viertel ein Verdacht aufkeimte, der sich auch bestätigte.
Dennoch war ich ziemlich betroffen über die Komplexität des Motivs und konnte den Grund, in der geschilderten Weise zu agieren, gut verstehen.
Wie immer spielen die Zubereitung und der Essensgenuss eine große Rolle, und auch diesmal befinden sich im Anhang wieder die im Buch genannten Rezepte zum Nacharbeiten.
Obwohl dies bereits Angermüllers 10. Fall ist, kann man ihn auch ohne Kenntnis seiner Vorgänger problemlos lesen, denn für das Verständnis notwendige Informationen werden an gegebener Stelle geschickt eingeflochten.
Fazit: Ich freue mich auf Angermüllers 11. Fall.
Kommentar schreiben