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Elmar Traks

Elmar Traks

Nansen, Elke – Tödliches Pilsum (2018)

Faber und Waatstedt ermitteln 4

Ostfrieslandkrimi

 

Kriminalhauptkommissar Richard Faber ist seit ca. 1 Jahr Chef des Kriminal- und Ermittlungsdienstes in Emden, als aus dem

Ems-Jade-Kanal ein Auto geborgen wird. Es handelt sich um den PKW

des renommierten Biochemikers Robert Gerber, der vor 5 Jahren spurlos verschwunden ist.

Obwohl seine Firma damals einen Erpresserbrief erhielt, folgte keine Lösegeldforderung; allerdings wurde vom Konto des Vermissten ein hoher Geldbetrag abgehoben. Daher nahm man an, dass er den Brief selbst abgeschickt hatte und danach abgetaucht war, ohne jemals wieder ein Lebenszeichen zu geben.

 

Richard Faber und seine Kollegin Rike Waatstedt nehmen den alten Fall nun wieder auf, wobei die Ermittlungen um die Frage kreisen, ob Robert Gerber nicht doch entführt und getötet wurde oder wirklich freiwillig abgetaucht ist und noch lebt.

 

Dabei untersuchen sie auch die Todesumstände seiner kleinen Tochter genauer, die 3 Monate vor seinem Verschwinden starb. Bald deutet alles auf einen sogenannten Todesengel hin. War der Vater ihm auf die Schliche gekommen, wurde bedroht und musste seine Erkenntnisse vielleicht mit dem Leben bezahlen?

 

Als in Pilsum die Leiche einer Frau gefunden wird, nimmt der Fall eine entscheidende Wende.

 

Resümee: In diesem Krimi geht es um „Todesengel“ sowie um eine Krankheit, die ich nicht nennen möchte, um nicht zu spoilern. Beide Themen hat die Autorin in der Krimihandlung hervorragend umgesetzt, wobei die Protagonisten sehr glaubhaft agieren.

 

Wie auch in 2 von mir gelesenen Vorgängerbänden*) ist das Geschehen sehr dynamisch:

Die engagierten Polizisten ruhen nicht, sodass es immer neue Erkenntnisse sowie Entwicklungen gibt, und die Ermittlungen oft neue Wendungen nehmen. Der Leser ist dabei immer auf dem gleichen Stand wie die Profis und hat viel Gelegenheit mitzurätseln.

Die Aufklärung bringt einen neuen Aspekt hinein, der zwar die ganze Zeit über vorhanden und sogar handlungsbestimmend ist, den die Autorin aber bis zum Schluss geschickt kaschiert. Erst sehr spät bekommt der Leser eine vage Ahnung von dem Ungeheuerlichen. Dabei ging es mir wie Faber und Waatstedt: Ich hatte das Gefühl, dass mir die Lösung auf dem Silbertablett präsentiert wurde, konnte sie aber nicht greifen.

 

Sehr gefällt mir in der Reihe um die beiden Ermittler auch, dass es sowohl in den beruflichen als auch privaten Beziehungen stets Entwicklungen gibt:

Faber, der zunächst Schwierigkeiten hatte, in Emden „anzukommen“, versteht sich mit seinen Kollegen mittlerweile gut und wird von ihnen akzeptiert.

Seine Gefühle für Rike gehen inzwischen über eine Verliebtheit hinaus. Aber nach einer kaputten Partnerschaft und herben Enttäuschung glaubt er, für eine neue Beziehung noch nicht wieder bereit zu sein.

 

Der Schreibstil von Elke Nansen ist lebhaft und humorvoll, die Dialoge sind oft schlagfertig und lassen einen schmunzeln oder auch manchmal lachen.

 

Fazit: Ich bin so begeistert von Elke Nansens Ostfriesland-Krimis, dass

   ich bereits Band 5 der Reihe lese – die Rezension folgt in Kürze.

 

*) Tödliche Krummhörn (Rezension vom 6. Jan. 2018)

    Tödliches Ostfriesland (Rezension vom 22. Jan. 2019)

 

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