Weihnachtskrimi
Kerstin ist überhaupt nicht begeistert davon, Heiligabend mit der gesamten 13-köpfigen Familie in einem einsam gelegenen Berghotel im Thüringer Wald zu verbringen. Denn auf ein Wiedersehen mit den meisten Familienmitgliedern legt sie keinen gesteigerten Wert, nur auf ihren Vater freut sie sich wirklich. Ihren Mann André, den sie einst im Endorphinrausch überstürzt geheiratet hat, will sie bei der Gelegenheit von ihren Trennungsabsichten in Kenntnis setzen.
Während der Anreise kommt ein immer heftiger werdendes Schneetreiben auf, und bei der Ankunft im idyllischen Berghotel muss die versammelte Familie feststellen, dass es seit dem 21. Dezember geschlossen ist. Da ist guter Rat teuer, doch zum Glück erscheint just in dem Moment die Besitzerin, schließt ihnen auf und lässt sie Heiligabend im Hotel verbringen: Es ist innen warm, sie dürfen die Zimmer ganz nach Belieben belegen und sich an den noch vorhandenen Vorräten frei bedienen. Eigentlich gar nicht so schlecht.
Doch dann häufen sich merkwürdige Begebenheiten: Kerstin wird erst im Kühlraum, später in der Sauna eingeschlossen, fast unter einer Schneeladung begraben und stürzt beinahe die Treppe zum Weinkeller hinunter. Und geistert da nicht noch jemand im und ums Hotel herum?
Kerstin jedenfalls kann bald nicht mehr an Zufälle glauben.
Resümee: Harmonischer Heiligabend im trauten Familienkreis in einem idyllisch gelegenen Hotel im Thüringer Wald? Denkste!
Dafür kommen zu viele Personen mit ganz speziellen Eigenheiten zusammen: z.B. Kerstins attraktive, aber dem Alkohol sehr zugeneigte und schwierige Schwester; die Frau ihres Bruders, die ghanaische Wurzeln hat und einem Paradiesvogel gleicht; die neue Lebensgefährtin ihres Vaters mit ihrem großen Mitteilungsbedürfnis sowie Kerstins eher freudlose Schwiegermutter. Und dann sind da noch ihre beiden Männer: André, den sie, wie sie mittlerweile einsehen muss, viel zu spontan im Liebesrausch geheiratet hat, der ihr aber nun ziemlich lästig geworden ist. Und auf geheime Einladung ihres Sohnes ist auch dessen Vater – Kerstins Ex – erschienen. Eine explosive Mischung!
Als ob das nicht schon genug Stoff für einen spannungsgeladenen Heiligabend und so manches Schmunzeln beim Leser wäre, häufen sich auch noch merkwürdige Vorkommnisse, die Kerstin nur mit Glück halbwegs unbeschadet übersteht. Nur zum Schluss wird es für sie dann allerdings ziemlich eng – gut, dass ihr Sohn und sein Vater so aufmerksam sind.
Kurz: Für Spannung und Unterhaltung für den Leser ist bestens gesorgt,
und zumindest er wird ein paar schöne Stunden mit der Lektüre verbringen können.
Wie bei Ella Danz gewohnt, befinden sich im Anhang wieder alle im Text genannten Rezept- und Getränke-Spezialitäten.
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