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Elmar Traks

Elmar Traks

Stassen, Lorenz – Opferfluss (2020)

Nicholas-Meller-Serie, Band 3

 

Im Dezember 2019 wird in Köln während einer Geschwindigkeitskontrolle ein Polizeikommissar erschossen; man verdächtigt zunächst einen Autofahrer, der die Daten an sich bringen wollte. Doch als ein paar Tage später ein zweiter uniformierter Polizeibeamter nach Dienstschluss erschossen wird, weist die Spurenlage auf den gleichen Täter hin. Der Verdacht festigt sich, als kurz darauf vor einer Diskothek ein weiterer Anschlag auf einen Zivilbeamten erfolgt, der schwer verletzt überlebt.

In Tatverdacht gerät bald der vor 3 Monaten aus der Haft entlassene Frank Brenner.

Während einer Observation gerät er eines Nachts ins Visier von Hauptkommissar Thomas Rongen, der den flüchtenden Verdächtigen im Alleingang bis in ein Waldgebiet verfolgt und schließlich erschießt. In Notwehr, wie er behauptet, denn Brenner habe mit einer Pistole auf ihn gezielt, als er plötzlich vor ihm gestanden hat. Nur: Bei Brenner und in der Umgebung des Geschehens wird keine Waffe gefunden.

Der vom Dienst suspendierte Thomas Rongen wendet sich an den Anwalt Nicholas Meller. Auch ihm scheint die Darstellung seines Mandaten bzgl. der Vorgänge im Wald zweifelhaft. Und was hat es mit der angeblichen Beifahrerin Brenners auf sich, die ebenfalls ins Gehölz gelaufen sein soll?

 

Für Nicholas Meller und sein Team ein kniffliger Fall, der zunächst immer komplexer und undurchsichtiger wird.

 

Resümee: Lorenz Stassen hat als Drehbuchautor u.a. für „Soko Stuttgart“ und „Soko Köln“ gearbeitet, was man dem Buch anmerkt: Er versteht es, durch ein wohl dosiertes Wechselspiel von Dramatik, Spannung und Entspannung, Gewalt und Leidenschaft den Leser von Anfang bis Ende bei der Stange zu halten.

Überraschende Entwicklungen und neue Erkenntnisse lösen immer neue Wendungen aus, führen teilweise das scheinbar Offensichtliche sogar ad absurdum.

So müssen sich Nicholas Meller und sein Team ebenso wie der Leser stets neu in den jeweils aktuellen Stand eindenken und neue Lösungsansätze finden.

Genau wie der Anwalt fragt man sich bis zum Schluss, ob der erschossene Frank Brenner wirklich der Polizistenmörder gewesen ist und den ihn verfolgenden Hauptkommissar Thomas Rongen im Wald mit einer Pistole bedroht hat. Oder hat Rongen den Vorgang zu seinen Gunsten dargestellt, Brenner vielleicht sogar absichtlich getötet um die Anschläge auf seine Kollegen zu rächen? Welche Rolle spielt die ebenfalls in den Wald geflüchtete Frau?

 

Erzählt wird das Geschehen abwechselnd in der Er-Form und aus der Sicht von Nicholas Meller. Er und seine On/Off-Partnerin Nina Verhoegen trennen sich nun zwar endgültig, bleiben aber freundschaftlich verbunden. Die junge Frau arbeitet seit 3 Monaten im Polizeipräsidium und kann Meller daher auch in diesem Fall so manches Mal helfen.

Allerdings macht ihr die Arbeit dort nur wenig Spaß, sodass sie demnächst als Anwältin in die Kanzlei Mellers einsteigen wird.

 

Fazit: ein spannender Thriller mit authentischen Protagonisten

 

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