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Elmar Traks

Elmar Traks

Strobel, Arno – Offline (2019)

Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.

Psychothriller

 

Der Teamleiter eines Reiseunternehmens, eine neue Angestellte sowie ein erfahrener Bergführer wandern mit einer Gruppe von insgesamt

8 Männern und Frauen zu einem verlassenen Bergsteiger-Hotel nahe dem Funtensee im Nationalpark Berchtesgaden. Dort wollen sie 5 Tage ohne Internet- und Handyempfang verbringen – einfach nur eine erholsame Auszeit genießen; Digital Detox nennt sich die Veranstaltung.

Doch sie wird zu einem Horrortrip, wie er schlimmer nicht sein könnte. Denn während der ersten Nacht schneit die Gruppe komplett ein, eine riesige Schneewand macht das Verlassen der Unterkunft unmöglich. Und am Morgen wird ein Teilnehmer zunächst vermisst, später brutal misshandelt mehr tot als lebendig gefunden.

 

Komplett von der Außenwelt abgeschnitten, ohne Möglichkeit, mit irgend-jemandem Kontakt aufzunehmen, kann keine Hilfe geholt werden. In der Gewissheit, dass der Killer unter ihnen sein muss, geht es für jeden Einzelnen nur noch ums blanke Überleben.

Doch es gibt ein weiteres Opfer …

 

Resümee: Das Buch ist von Anfang an total spannend. Es werden zunächst die Mitglieder der Reisegruppe vorgestellt – 8 Teilnehmer, die den Detox-Trip gebucht haben sowie 3 Personen des Reiseveranstalters. Schon beim Treffen am Königssee werden die unterschiedlichen Persönlichkeiten deutlich und es kommt zu ersten Reibereien, die während der mehrstündigen Wanderung zum verlassenen Bergsteiger-Hotel zunehmen.

 

Dabei ist jeder Charakter in genau dem Maße klar herausgearbeitet, wie es für die Dramatik der Handlung erforderlich ist. So kann auch der Leser problemlos mit der Psyche der einzelnen Akteure „arbeiten“, wenn er selbst Vermutungen in Bezug auf den Killer anstellt – wobei die Verdächtigen je nach Ereignisstand allerdings immer wieder wechseln.

Die Auflösung schließlich ist absolut logisch – und der Begriff „offline“ erhält noch eine zusätzliche Bedeutung.

 

Angeheizt wird die Spannung immer wieder dadurch, dass das zweite Opfer schwerst verletzt überlebt, sich den anderen gegenüber nicht verständlich machen kann, der Leser aber in seine Gedankenwelt eingeweiht wird.

 

Eine Handlung, die in einer komplett von der Außenwelt abgeschnittenen Umgebung, in einem verschachtelten, verlassenen Gebäude spielt, ohne die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Außenwelt – das ist für die meisten an sich schon eine Horrorvorstellung. Sie wird aber noch von der Gewissheit getoppt, dass mindestens ein Gruppenmitglied ein brutaler Killer sein muss.

Mit ähnlichen Extremsituationen hat z.B. schon Agatha Christie erfolgreich gearbeitet – Arno Strobel transportiert sie gekonnt in die heutige Zeit.

 

Fazit: ein wahrer Psychothriller!

 

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