Diederike Dirks ermittelt, Band 1
Als ein älteres Ehepaar eines donnerstags bei seiner Meerbude – einem kleinen Wochenendhaus – am „Kleinen Meer“ in Ostfriesland ankommt, parkt in der Auffahrt ein fremdes Auto … und auf der Ladefläche liegt ein Toter.
Der Notarzt stellt fest, dass keine natürliche Todesursache vorliegt, sondern der Mann mit einem spitzen Gegenstand erschlagen worden ist. Außerdem weist die Spurenlage darauf hin, dass der Auffinde-Ort nicht der Tatort ist.
Kriminalhauptkommissarin Diederike Dirks und Kriminalkommissar Oskar Breithammer übernehmen die Ermittlungen.
Wie sie herausfinden, handelt es sich bei dem Ermordeten um den Künstler Redolf Tammena aus Bensersiel. Wer hatte ein Motiv, dem menschen-scheuen Maler, der offensichtlich keine Feinde hatte, nach dem Leben zu trachten?
So viele Fährten die Kommissare auch verfolgen, so viele Theorien sie entwickeln - eine heiße Spur, die zum Täter führt, ist nicht dabei.
Dann jedoch liefert ein Gespräch auf Redolf Tammenas Beerdigung einen vielversprechenden neuen Ansatz, und es gibt bald darauf einen zweiten Toten.
Eher zufällig stößt Diederike Dirks' Freundin Iba auf wichtige Hinweise.
Sie hat sich von ihrem Mann getrennt und wohnt zurzeit wieder bei ihrer als Schriftstellerin arbeitenden Mutter in Dornum. Während einer Lesung lernt sie einen jungen, wohlhabenden Geschäftsmann kennen, verliebt sich in ihn und zieht zu ihm. Doch ist er wirklich der Richtige für sie?
Resümee: Das Geschehen fängt friesisch gemütlich an, nimmt dann aber immer mehr Fahrt und Spannung auf, um schließlich in einem dramatischen Showdown zu enden.
Dabei war ich ab ca. der Hälfte des Buches davon überzeugt, den Täter zu kennen … und enttäuscht. Doch weit gefehlt! Was die Aufklärung der Taten und somit die Identität des Mörders anbelangt, hält der Schluss eine große Überraschung bereit.
Ich bin gespannt, ob der Autor in den bislang vorliegenden Folgebänden 2 – 7 daran gearbeitet hat, den Fokus nicht so extrem stark auf eine einzige Person zu legen, sondern dem Leser die Möglichkeit gibt, mehrere Akteure als potenzielle Täter stärker ins Visier zu nehmen.
Dabei könnten die Charaktere insgesamt noch mehr Kontur erhalten, agieren aber ihren Rollen entsprechend glaubwürdig.
Besonders wenn der Autor etwas genau erklären will, ist der Schreibstil oft etwas ungelenk.
Ähnliches gilt auch für den Geschehensverlauf: Die Schilderungen wirken an einigen Stellen bemüht und hölzern.
In die gleiche Richtung zielt meine Kritik, dass friesische Namen und die Erwähnung von Tee mit Kluntjes und Sahne noch keinen Friesenkrimi ausmachen.
Fazit: nach einem gemächlichen Start zunehmend spannend und
unterhaltsam, aber alles in allem mit einiger Luft nach oben
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