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Elmar Traks

Elmar Traks

Forster, Angela L. - Heidejagd (2021)

Ein Fall für Inka Brandt

Ein Heidekrimi

 

Ein paar Schüler des Amelinghausener Pastor-Bode-Eliteprivatgymnasiums spielen eines Nachts am Lopausee Paintball. Erschienen sind auch die 17-jährige Lea und ihr Freund Konstantin, die sich jedoch heimlich am Waldbad verabredet haben, um alleine zu sein. Doch Konstantin erscheint nicht, und Lea geht schließlich enttäuscht Richtung Parkplatz, als ein Werwolf aus dem Gebüsch springt und sie anfällt.

Sie rennt am Seeufer entlang um ihr Leben, stürzt auf der Holzbrücke des Lopausees jedoch über ein Hindernis: Es ist ihr Biologielehrer Hendrik Schubert (36), der mit zerfetztem Oberkörper tot in einer Blutlache liegt.

 

Rechtsmedizinerin Teresa Hansen ist zwar höchst irritiert, aber letztlich davon überzeugt, dass seine schweren Wunden von scharfen Krallen verursacht worden sind und er mit einem Werwolf gekämpft haben muss.

 

Hauptkommissarin Inka Brandt und ihr Team entdecken neben dem Toten nicht nur einen riesengroßen Fußabdruck, sondern auch das Zeichen der Wolfsangel – sowohl Symbol für die Forstwirtschaft als auch der Hitlerjugend.

Hat man es bei der Tat also möglicherweise mit einem rechtsextremistischen Hintergrund zu tun?

 

Andererseits steht Halloween vor der Tür – ist also evtl. ein makabrer Scherz aus dem Ruder gelaufen?

 

Während die Ermittler auf Hochtouren an der Aufklärung arbeiten, lockt die Tat viele Sensationslustige in die Lüneburger Heide. Und dann schlägt die Bestie ein zweites Mal zu!

 

Resümee: Das Geschehen ist geprägt von viel Polizeiarbeit, d.h. immer wieder erneute Befragungen – vor allem von Eltern und Schülern – und Klären auftretender Fragen. Das ist mir zum Teil ein wenig zu viel Hin und Her gewesen, weil es nicht recht voranging und dann etwas langatmig wurde. Andererseits spiegelt es die reale und oft recht mühsame Polizeiarbeit wider, bis man endlich einen Täter überführen kann.

 

Trotzdem ist die Handlung im Großen und Ganzen recht spannend, da sie den Leser mitnimmt, der bzgl. Motiv und Täter bis zum Schluss miträtseln kann. Denn immer andere Personen geraten aufgrund von Indizien oder neuen Informationen als Verdächtige ins Visier der Ermittler, ohne dass sie jedoch zweifelsfrei der Tat beschuldigt werden können.

Unklar bleibt somit auch, ob es sich dabei um einen rechtsextremistischen Hintergrund, einen aus dem Ruder gelaufen Schüler- oder Halloween-Streich oder eine Beziehungstat handelt.

Vor allem bleibt der Handlungsverlauf bei den vielen Wendungen immer in sich stimmig, jeder Schritt folgt logisch aus dem nächsten.

 

Die Protagonisten sind gut herausgearbeitet und konturiert, während andere Akteure blass bleiben.

Da auch das Privatleben von Inka Brandt immer wieder thematisiert wird, kann man zu ihr eine emotionale Beziehung aufbauen: Sie ist allein-erziehende Mutter einer 5-jährigen Tochter und lebt auf dem Biobauernhof von Schwester und Schwager; wobei Letzterer immer wieder anmerkt, dass sie ruhig mehr mit anpacken könne.

Ihre Partnerschaft mit dem Polizeipsychologen Sebastian Schäfer ist schwierig, auch weil er selbst ein schweres Trauma zu bewältigen hat.

 

Besonders was Ausdruck und Satzbau anbelangt, ist der Schreibstil an einigen Stellen,wenn auch gerade noch im Bereich des Akzeptablen, so doch verbesserungswürdig (welche Schule z.B. würde sich den in der 1. Zeile der Inhaltsangabe genannten Namen geben?).

 

Fazit: Die idyllische Landschaft der Lüneburger Heide dient als Schauplatz

grausiger Verbrechen; auch dieser Gegensatz gibt der spannenden Handlung stellenweise etwas Mystisches.

 

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