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Elmar Traks

Elmar Traks

Wimmer, Dr. med. Johannes – Medizin – endlich verständlich (2020)

Der Autor schreibt in dem Buch zu drei großen

Themengebieten:

1. Medikamente: Hier erfährt der Leser etwas über das Zulassungsprozedere und die Entstehung von Medikamenten sowie über des Deutschen Lieblingsarzneien. Es wird beschrieben,

wie Medizin im Körper wirkt, wie man sie richtig einnimmt, welche

Substanzen die Wirkung beeinflussen u.v.a.m.

2. Ernährung: Es geht z.B. darum, was gesunde Ernährung ausmacht,

um Nähr- und Zusatzstoffe, Intoleranzen und das Energiedichte-Prinzip.

Auch einen Ausblick in die Zukunft wagt der Autor.

 

3. Zum Thema Stress gibt es zunächst eine Definition. Dann wird u.a. erklärt, warum Stress krank machen kann, es wird zwischen gutem und schlechtem Stress unterschieden, sowie zwischen dem bei Männern und Frauen. Auch an Entspannungstipps fehlt es nicht, und der Autor räumt mit einigen Mythen auf.

 

Resümee: Hätte ich mich doch nicht vom Buchtitel und dem Klappentext mit so suggestiv-manipulativen Ausdrücken wie „Deutschlands sympathischster Mediziner“, „mit Witz und Charme ...“ , „Medizin so erklärt, dass es jeder versteht“, „unterhaltsame Art“ blenden lassen!

 

Stattdessen hätte ich lieber bewusst die in einem einzigen Satz genannte inhaltliche Information registrieren sollen: „Er übersetzt, veranschaulicht (…), was Sie WIRKLICH über Medikamente, Ernährung und Stress wissen müssen.“ Der „Blick ins Buch“ mit dem Inhaltsverzeichnis hätte auch vor einer Enttäuschung bewahrt, weil ich es dann mit Sicherheit nicht gekauft hätte.

 

Denn anders als der Eindruck, der durch den Titel und Header des Klappentextes - „Gestern mit der Ärztin gesprochen und kein Wort verstanden?“- entsteht, geht es auf 144 Printseiten nicht etwa um Krankheitsbilder, Diagnosen, Therapien o.ä., sondern ausschließlich

um die 3 genannten Themen. Und diese sind in der Literatur nun wirklich schon bis zum Überfluss – und zum Teil besser! - abgehandelt worden.

 

Es fallen gelegentlich inhaltliche Ungenauigkeiten auf, z.B. wenn es im

ersten Satz unter der betreffenden Überschrift heißt: „Kohlenhydrate kennt man landläufig als Zucker.“ 6 Zeilen weiter liest man dann: „Wenn Nudeln, Kartoffeln, Brot oder Reis auf den Tisch kommen (…).“ - E-Reader

Pos. 902, 37% .

Der unwissende Leser – immerhin Adressat des Buches – ist hier zumindest verwirrt, hat er doch die genannten Lebensmittel wohl noch nie mit Zucker in Verbindung gebracht. Hier wäre eine Aufklärung z.B. über Stärke = Polysaccharide / Vielfachzucker und enzymatische Aufspaltung der Sorgfalt geschuldet.

 

Bei einigen Passagen habe ich mich gefragt, ob sie wirklich jeder – dies ist ja der Anspruch des Buches, siehe Klappentext – versteht. Es sind dann doch gelegentlich Fachbegriffe reingerutscht oder Ausdruck und Satzbau machen ein erneutes Lesen notwendig.

 

In einem Vorwort wendet sich Dr. Wimmer an die Leser: innen mit der Frage „Was ist ein guter Arzt?“ In den folgenden seitenlangen Ausführungen geizt er nicht mit Eigenlob, stellt seine Fähigkeiten und Leistungen immer wieder heraus, sodass es auf die Frage zumindest aus seiner Sicht nur eine richtige Antwort geben kann: ICH! Profilneurose?

 

Fazit: Dieses Buch fällt unter die Rubrik „Etikettenschwindel“.

Es macht außerdem den Eindruck, als seien die einzelnen Kapitel unkonzentriert und unter Zeitdruck zusammengeschrieben worden.

 

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