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Elmar Traks

Elmar Traks

Geschke, Linus – Engelsgrund (2021)

Thriller

Born-Trilogie, Band 3

 

In Belgien, im nordöstlichen Teil der Ardennen, liegt abgeschieden von der Welt und von einem massiven Zaun umgeben ein riesiges Anwesen: Engelsgrund. Hier leben unter Führung von Maurice Lampert die Mitglieder der Sekte „Cernunnos“. Gemäß der Ideologie der keltischen Gottheit gleichen Namens wollen sie die Natur schützen und ein möglichst von Technik und Stress befreites Dasein führen.

Mit dem friedlichen Leben ist es jedoch vorbei, …

… als eines Morgens die Leiche der 27-jährigen Valerie Wegmann gefunden wird, die auch auf Engelsgrund gelebt hat. Sie ist nackt mit abgetrennten Brüsten an einen Baum genagelt worden.

 

Vier Tage danach taucht Alexander Borns ehemalige Kollegin Carla Diaz nervös und höchst beunruhigt in seiner Berliner Wohnung auf: Ihre Tochter Malin ist ebenfalls Mitglied der Sekte und Carla ist in großer Sorge um sie.

Sie fleht Born, der im Gegensatz zu ihr immer ein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter hatte, an, nach Belgien zu fahren und Malin zurück nach Berlin zu bringen. Sie selbst ist mit ihren diesbezüglichen Bemühungen erfolglos geblieben.

 

Als er vor Ort ist, geschieht ein zweiter Mord: Die schwangere Lisa, die die Sekte verlassen hatte, ist auf brutale Weise hingerichtet worden.

 

Auch Born gelingt es nicht, Malin zum Ausstieg zu bewegen; daher wendet er sich an den Russen Andrej Wolkow, der ihm noch einen Gefallen schuldig ist. Der schickt den jungen Killer Artjom nach Engelsgrund, um Carla Diaz' Tochter zu beschützen. Doch Wolkow spielt ein doppeltes Spiel.

 

Resümee: Dies ist für mich das beste Buch der Born-Reihe, da es am tiefgründigsten und psychologischsten ist, u.a. auch, was das Herausarbeiten der verschiedenen Beziehungskonstellationen und damit verbundenen Abhängigkeiten bzw. (vermeintlichen) Verpflichtungen anbelangt.

 

Die Handlung ist von Anfang bis Ende packend und reißt den Leser mit. Immer wieder fragt man sich bei bestimmten Szenen, wie sich das Geschehen sowohl kurz- als auch langfristig entwickeln wird; denn meist gäbe es verschiedene Möglichkeiten. Bis kurz vor Schluss herrscht atemlose Spannung, angefeuert noch dadurch, dass sich in kurzen Kapiteln mit der Überschrift „Ich“ der Killer zu Wort meldet.

Mit dieser Auflösung hätte ich dann allerdings überhaupt nicht gerechnet, und musste genau wie Born erst einmal innehalten, um sie zu verdauen. Selbst der entscheidende Handlungsabschnitt hat mir – im Gegensatz zu Born – nicht die Augen geöffnet. Das ist hohe Erzählkunst.

 

Das Ende schließlich ist offen, sodass der Leser sein eigenes Schluss-Szenario entwickeln kann.

 

Schön fand ich, dass es ein kurzes Wiedersehen mit dem Kölner Journalisten Jan Römer und dessen Kollegin Stefanie Schneider („Mütze“) gegeben hat.

 

Fazit: ein toller Abschluss der Born-Trilogie

 

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