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Elmar Traks

Elmar Traks

Berndt, Christina – Zufriedenheit (2017)

Wie man sie erreicht und warum sie lohnender ist

als das flüchtige Glück

 

GLÜCK ist ein starkes positives Gefühl, das einem meist

für kurze Zeit ein gewisses Hochgefühl beschert. Da dieser Zustand nicht lange anhält, versucht man, ihn immer wieder erneut herbeizuführen, begibt sich also quasi auf die Jagd nach dem Glück.

Während Glück also vergänglich ist, …

…, erreicht man mit ZUFRIEDENHEIT einen dauerhaften, relativ stabilen Zustand des Wohlbefindens. Er ist u.a. gekennzeichnet durch Harmonie

mit sich, seiner Umwelt und den Lebensbedingungen, durch Erfüllung, Ausgeglichenheit, Seelenfrieden und Lebensfreude.

Zufriedene Menschen sind meist neugierig, humorvoll, begeisterungsfähig, optimistisch und genügsam. Sie wenden sich anderen und dem Leben generell zu, denken in der Regel positiv und trauern nicht evtl. verpassten Chancen nach oder streben nach immer noch besseren Möglichkeiten, sondern freuen sich unbeschwert am Erreichten, setzen sich realistische Ziele, statt Luftschlösser zu bauen.

So ein Zeitgenosse ist gelassen, kann loslassen, gesteht sich und anderen Fehler zu und kann seinen Frieden mit Menschen und Situationen machen, die nicht seinen Idealvorstellungen entsprechen.

Kurz: Zufriedenheit ist ein Ausdruck von Lebensbejahung.

 

Das Buch zeigt, dass und wie man sie erreichen kann, und schildert an realen Fallbeispielen, wie andere diesen Weg bewältigt haben.

 

Resümee: Christina Berndt ist Wissenschaftsjournalistin, die seit dem Jahr 2000 bei der Süddeutschen Zeitung als Redakteurin im Ressort „Wissen“ arbeitet.

Ihr Buch basiert auf intensiver Recherche-Arbeit, was u.a. in zahlreichen Zitaten und Quellenangaben zum Ausdruck kommt.

Stellenweise jedoch verliert sie sich in ihren Ausführungen, die dann langatmig werden und sich inhaltlich zum Teil wiederholen.

 

Obwohl sehr gut recherchiert und zusammengefasst, stehen neben neuesten Forschungserkenntnissen auch etliche Allerweltsweisheiten à la „mal alle Fünfe gerade sein lassen“ oder das bekannte Gelassenheitsgebet sowie tradierte Lebensweisheiten wie „wer weiß, wozu es gut ist“.

Aber alles zusammen trägt dazu bei, sich selbst immer wieder bewusst zu machen, was im Leben wirklich wichtig und was nötig ist, um einen Zustand der Zufriedenheit zu erreichen.

 

Anhand von 9 realen Fällen zeigt die Autorin, wie verschiedene Personen ihren Weg zu Zufriedenheit bewältigt haben, und ermutigt den Leser dadurch und durch zahlreiche konkrete Anleitungen, ebenfalls eine positive Veränderung hin zu mehr Lebensbejahung anzugehen.

 

Verschiedene Selbsttests bieten Gelegenheit, seinen eigenen derzeitigen Status in puncto Zufriedenheit zu ermitteln. Die Analyse jedoch überzeugt nicht immer: Wenn es mir z.B. nicht wichtig ist, ob ich bei anderen beliebt bin, aber dennoch feststelle, dass dies zumindest gelegentlich der Fall ist, so hat diese Diskrepanz für mich keinen negativen Einfluss auf meinen Zufriedenheitslevel, wie bei der Testauswertung zugrunde gelegt … eher im Gegenteil.

Davon abgesehen benötige ich keinen Test, um herauszufinden, in welchem Maße ich zufrieden bin.

 

Fazit: Dieses ist ein für den interessierten Laien sehr gut verständliches Buch,

in dem der Untertitel inhaltlich schlüssig umgesetzt wird, denn es differenziert zwischen flüchtigem Glück und dauerhafter Zufriedenheit und zeigt fundiert zahlreiche Aspekte auf, die ein zufriedenes Leben beschreiben … auch, wenn dem Leser z.T. „alter Wein in neuen Schläuchen“ angeboten wird.

 

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