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Elmar Traks

Elmar Traks

Thiesler, Sabine – Im Versteck (2021)

Thriller

 

Nie hätte der Makler gedacht, dass der elegant gekleidete Paul Böger das extrem verwohnte und stark renovierungsbedürftige Haus fernab jeder Zivilisation in den toskanischen Bergen bei Ambra wirklich kaufen würde.

Doch für den Hamburger Fotografen ist es genau das, was er will: unendliche Ruhe, Frieden und Einsamkeit.

Denn Paul Böger ist ein Mörder, ein Serientäter, der seine Sucht, kleine Mädchen zu missbrauchen und danach zu töten, nicht in den Griff bekommt.

Er leidet unter seinem Trieb und hofft, fernab von anderen Menschen sein tödliches Verlangen bezwingen zu können.

 

Doch dann verschwindet während seines Aufenthalts bei Ambra die 8-jährige Viola. Carabiniere Donato Neri und sein Kollege Cesare befragen Angehörige und Menschen in der Umgebung, aber niemand hat etwas Verdächtiges gesehen.

 

Plötzlich jedoch nimmt nicht nur der Fall, sondern auch Paul Bögers Leben eine überraschende Wende.

 

Resümee: Die Handlung spielt vor allem in der Toskana und in Hamburg. In Rückblenden erfährt man Details aus Paul Bögers Kindheit, die er zum Teil in Flensburg verbracht hat.

 

Eigentlich ist der renommierte Fotograf ein sympathischer Mensch, mit dem man sogar Mitleid haben kann – aber dennoch ist er ein mädchenmordendes Monster, das seinen Trieb nicht kontrollieren kann, so sehr er sich auch bemüht. Das dem Buch vorangestellte Zitat aus Friedrich Schillers Don Carlos beschreibt seine Situation sehr zutreffend:

„Dass ich gerungen habe, gerungen, wie kein Sterblicher noch rang, ist Gott mein Zeuge – umsonst!“ (E-Reader Pos. 54, 1%)

 

In den toskanischen Bergen, fernab von anderen Menschen, scheint er nun das perfekte Versteck gefunden zu haben, das ihn vor weiteren Taten bewahrt.

 

Vor diesem Hintergrund fragt sich der Leser nach dem Verschwinden der kleinen Viola, die mit ihren Eltern ebenfalls in der Nähe von Ambra wohnt,

ob Böger sich auch an ihr vergangen und sie anschließend getötet hat. Der Verdacht liegt nahe – nicht nur wegen der räumlichen Nähe, sondern auch weil er sich merkwürdig benimmt, sobald die Sprache auf das Mädchen kommt.

 

Die Handlung nimmt viele Wendungen, und die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel; gegen Schuss erreicht sie dann ihren dramatischen Höhepunkt.

Betroffen macht einen nicht nur Paul Bögers Schicksal, sondern auch das große Leid der Eltern der verschwundenen bzw. ermordeten Mädchen.

 

Wie alle Bücher von Sabine Thiesler, die in der Toskana spielen, enthält auch dieser Thriller wieder viel Lokalkolorit durch die Landschaftsbeschreibungen, die Schilderung des Lebens auf der Piazza in Ambra und die italienischen Worteinsprengsel. - Und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Carabiniere Donato Neri und dessen Frau Gabriella.

 

Fazit: ein extrem spannender, aber auch erschütternder Thriller,

   der einem nur selten Zeit zum Verschnaufen lässt.

 

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