Die Mandelli-Saga 3
Roman
Das Buch beginnt Silvester 2014: Eleonora und ihr Zwillingsbruder Andrea – die Enkel von Aurora und Kinder von Rosalba –
sind schon 32 Jahre alt. Sie wohnen in der Nähe ihrer Eltern in der Schweiz, während die Großeltern mütterlicherseits nach wie vor in Italien leben.
Auch Eleonora hat das Maurerhandwerk von der Pike auf gelernt und bis jetzt als Bauführerin in der elterlichen Firma gearbeitet.
Doch der Jahreswechsel ist diesmal ein besonderer, denn …
… Rosalba hat ihrer Tochter mit Jahresbeginn die Leitung des zum mittelständischen Betrieb herangewachsenen Bauunternehmens übertragen.
Aber die Geschäfte laufen schlecht: Lukrative Aufträge bekommt meist die größere Konkurrenz – alteingesessene schweizerische Firmen.
Den Mandellis hingegen begegnet man nach wie vor mit Vorbehalten oder sogar Feindseligkeit und versucht immer wieder, sie auszubooten. Aber auch in den eigenen Reihen sind Eleonora nicht alle wohlgesonnen, jemand spielt sogar ein falsches Spiel.
Sie kämpft zäh um das Überleben der Firma, steht jedoch mehr als nur einmal am Rande der Existenz.
Als sie Flurin kennenlernt, der einer angesehenen und wohlhabenden Schweizer Unternehmerfamilie entstammt, scheint sich das Blatt – auch privat – endlich zum Positiven zu wenden.
Wie sehr sie sich irrt! Die schlimmste Zeit steht ihr erst noch bevor.
Resümee: Die Mandelli-Saga beginnt im Jahr 1956 mit dem Band „Das Fundament der Hoffnung“. In ihm steht die damals 19-jährige Aurora im Mittelpunkt.
Die Fortsetzung, „Das Bauwerk der Sehnsucht“, startet 1978 mit Auroras Tochter Rosalba als Protagonistin.
Nun, ab 2014, steht die 3. Generation im Fokus, vor allem in Gestalt von Auroras Enkelin und Rosalbas Tochter Eleonora. Dieser (bislang) letzte Band endet mit dem Jahr 2019.
Die Schicksale der 3 Protagonistinnen ähneln sich über die gut 6 Jahrzehnte:
Sie gehen in ihrem Handwerk auf, haben aber zu kämpfen – gegen Vorurteile, weil sie als engagierte, couragierte und fähige Frauen in eine Männerdomäne eindringen; in Rosalbas und Eleonoras Fall zusätzlich noch, weil sie Migrantinnen sind. Außerdem sieht es für das Bauhandwerk generell nicht rosig aussieht, die Auftragslage ist mäßig, die Konkurrenz mächtig.
Aber nicht nur beruflich, sondern auch privat weisen die Lebenswege von Aurora, Rosalba und Eleonora einige Parallelen auf.
Am Schluss schließt sich der Kreis, denn Hilfe kommt für Rosalba letztlich von ihren Großeltern: Auroras Mann Lorenzo weist ihr den richtigen Weg. Doch bis sie ihn findet und mit Überzeugung geht, ist es ein harter Kampf.
Verwunderlich finde ich, dass in diesem Band ihrem Patenonkel und sowohl beruflichem als auch privatem Wegbegleiter ihrer Mutter kaum Raum gegeben wird. Er wäre in einigen Belangen der noch recht unerfahrenen und zum Teil auch naiv agierenden Eleonora sicher eine Stütze gewesen – aber das hätte dem Buch vielleicht einiges an Dramatik genommen.
Fazit: Es hat Spaß gemacht, die 3 Frauen der Familie Mandelli
auf ihrem Lebensweg zu begleiten.
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