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Elmar Traks

Elmar Traks

Langner, Maria – Blumentod (2019)

Roman

 

Hedwig Engels hat ihren drei Töchtern Blumennamen gegeben: Amaryllis, Viola und Rose. Als Letztere 10 und ihre Schwestern

7 und 9 Jahre alt sind, zieht die mittlerweile verwitwete Mutter mit ihnen

auf einen abgelegenen Hof. Dort leben insgesamt 11 Frauen in der Gemeinschaft „Weiße Sonne“, die von Roman Bozanski geleitet wird. Er gilt als charismatischer Wunderheiler, dessen Praxis floriert. Doch man munkelt auch, dass dort illegale Geschäfte gemacht werden.

Jahre später hat Rose offiziell eine neue Identität bekommen – sie heißt nun Amy und ihr ist ein neuer Lebenslauf zugeschrieben worden, der keine Ähnlichkeit mehr mit ihrer wahren Biografie hat.

 

Mit 33 Jahren heiratet sie nach 4 Wochen Bekanntschaft den Soldaten Marco, der bereits 14 Tage später nach Afghanistan abkommandiert wird.

Ein halbes Jahr danach wartet sie voller Vorfreude in der Ankunftshalle des Militärflughafens Köln-Wahn auf seine Rückkehr.

Doch schon bei der Begrüßung und Heimfahrt wird deutlich, dass Marco nicht mehr der liebevolle, zärtliche Ehemann ist, den sie kennt. Beide sind sich fremd geworden, und ihre Ehe scheint kaum eine Zukunft zu haben.

 

Eine Katastrophe bahnt sich jedoch an, als am Tag darauf ein Bild von Amy und Marco – aufgenommen auf dem Flughafen – in der Zeitung erscheint.

Schlagartig werden sowohl Amy als auch Kriminalrat Benedikt Kramer mit der Vergangenheit und deren Folgen konfrontiert.

 

Resümee: Maria Langner – Pseudonym der Autorin Barbara Wendelken –

hat einen komplexen Roman „gewebt“, dessen Handlung aus der Sicht verschiedener Personen erzählt wird und sich schließlich zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügt:

Amy schildert die Ereignisse in der Ich-Perspektive. In der Er-Form kommen ihr Ehemann Marco, Pensionswirtin Irene Morisse, Friedhofsgärtner Friedhelm Schwarz, Kriminalrat Benedikt Kramer und Hauptkommissarin Beate Elbreder zu Wort.

In Rückblenden in die Jahre 2004, 2006 und 2008 erfährt der Leser immer mehr über die Vorgänge in der Gemeinschaft „Weiße Sonne“, d.h. auch Details aus Amys Vergangenheit.

Diese haben dazu geführt, dass sie eine neue Identität annehmen musste, seitdem in ständiger Angst lebt, entdeckt zu werden und sich daher möglichst unauffällig verhält.

 

Doch sie sehnt sich nach Liebe – ein Grund, warum sie überstürzt die Ehe mit dem sich liebevoll gebenden Marco eingegangen ist, nicht im Entferntesten ahnend, dass er ihr seine Gefühle aus niederen Beweggründen nur vorspielt.

 

Im Grunde besteht dieser Roman aus 3 Geschichten und Schicksalen, die alle miteinander zusammenhängen. Es geht um

• die Ereignisse auf einem Hof in der Eifel, die zur Ermordung von

   8 Mitgliedern der Gemeinschaft „Weiße Sonne“ führten,

• die Rolle, die in diesem Zusammenhang speziell Rose spielte und

   ihre neue Existenz als Amy,

• das Leben des Friedhofsgärtners Friedhelm Schwarz.

 

Dabei stehen immer die zentralen Themen Streben nach Macht und Geld sowie Sehnsucht nach Liebe und Familie im Mittelpunkt.

 

Die Handlung ist nicht nur von Anfang bis Ende spannend, sondern auch psychologisch fein gewebt.

 

Fazit: Das Buch ist dem Genre Roman zugeordnet, könnte aber auch

   mit Fug und Recht als Krimi oder Psychothriller bezeichnet werden.

 

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