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Elmar Traks

Elmar Traks

Küpper, Anke – Der Tote vom Elbhang (2019)

Kriminalroman

 

An einem Montag im April leitet Rechtspfleger Alexander Heidenich die Zwangsversteigerung eines unter Bestandsschutz stehenden Häuschens am vornehmen Falkensteiner Ufer in Hamburg Blankenese. Katja von Trott ersteigert das Objekt in verdeckter Vollmacht für ihren Chef und Geliebten, den Immobilien-Investor Kampmann, und zwar zu einem Preis, der um ein Vielfaches über dem Verkehrswert liegt.  

Allerdings hat Noch-Eigentümer Helge Dreyer 30 Minuten vor Beginn der Auktion telefonisch mitgeteilt, dass er seine Schulden in den nächsten Tagen doch noch tilgen werde; dies ist jedoch zu kurzfristig gewesen. Um aber seine Zahlung abzuwarten, soll Kampmann den Regularien entsprechend ggf. erst nach einer Woche den Zuschlag bekommen.

 

Am darauffolgenden Tag erhält Hauptkommissarin Svea Kopetzi beim frühmorgendlichen Joggen einen Anruf, dass zwei Teenager am Montag-nachmittag auf einem Blankeneser Grundstück Knochen gefunden haben. Wie sich herausstellt, handelt es sich um die gerade versteigerte Immobilie. Die gründlich gesäuberten und in Fell eingewickelten Menschenknochen liegen nach Schätzungen der Rechtsmedizin seit zwei bis drei Monaten dort.

 

Sind sie der Grund, warum Immobilien-Hai Kampmann bereit ist, einen Rekordpreis für das Anwesen zu zahlen? Und woher hat Noch-Eigentümer Helge Dreyer plötzlich so viel Geld, um doch noch seine Schulden begleichen zu können?

 

Resümee: Hauptkommissarin Svea Kopetzi ist vor Kurzem aus privaten Gründen vom Ruhrpott nach Hamburg gezogen. Sie ist noch dabei, sich einzuleben und an die Mentalität der Hamburger zu gewöhnen.

Der Fall des „Toten vom Elbhang“ fordert sie und ihr Team eine Woche lang auch psychisch stark – zumal ihre engsten Mitarbeiter Tamme und Franzi auch privat ihr Päckchen zu tragen haben.

 

Im Vordergrund steht zunächst die Frage, zu wem die gefundenen Knochen gehören. Immerhin weiß man bald, dass es sich um einen Mann gehandelt hat; doch seine Identität herauszufinden, ist umso schwieriger, als der Kopf fehlt.

 

Wer hatte ein Motiv für den Mord? Und welche Rolle spielt der korrupte Immobilien-Investor Kampmann, der bereit ist, für das Häuschen eine Rekordsumme zu zahlen? Woher hat der alte Eigentümer nun angeblich plötzlich doch soviel Geld, um seine Schulden zu tilgen, und damit einen Verkauf noch in letzter Minute zu verhindern?

 

Alle diese Fragen beschäftigen auch den Leser, der nach einer Verbindung sucht. Den Gedanken, dass es sich um zufällige Zusammentreffen handeln könnte, legt man spätestens dann ad acta, als ein Jahrzehnte zurückliegender Fall in Zusammenhang mit der Adresse des aktuellen Verbrechens ins Spiel kommt.

Svea Kopetzki und ihr Team verfolgen mehrere Spuren, von denen einige allerdings versanden. Die Auflösung erfolgt in einem Showdown am Schluss, in dem alle Aspekte zusammengeführt werden und ein schlüssiges Ganzes ergeben.

 

Die spannende Handlung ist in viel Hamburger Lokalkolorit eingebettet, und auch die Eigenheiten der Bewohner kommen gut herüber.

 

Einziges Manko: Es gibt sehr viele Szenen- und Ortswechsel, an die auch bestimmte Akteure gebunden sind – gelegentlich ist es da mühsam, den Überblick zu behalten.

 

Fazit: spannende Unterhaltung in Hamburger Kulisse

 

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