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Elmar Traks

Elmar Traks

Johannsen, Anna – Enna Andersen und der trauernde Enkel (2021)

Kriminalroman

 

Enna Andersen sowie ihre Kollegen Pia Sims und Jan Paulsen von der Oldenburger Cold-Case-Abteilung des LKA haben gerade einen Fall abgeschlossen und beabsichtigen, nach Aktualisierung

der Ermittlungsakten zu besprechen, welchen Cold Case sie als Nächstes bearbeiten wollen.

Doch es kommt anders:

Pia erscheint mit ihrem guten Freund Ben Thaysen auf dem Revier und bittet Enna und Jan, den Tod seines Großvaters zu untersuchen. Der kerngesunde 75-jährige wohlhabende Bauunternehmer war vor gut 3 Jahren in seiner Wohnung leblos aufgefunden worden. Der Arzt hatte damals Herzversagen

im Totenschein vermerkt.

Aber der Enkel glaubt nicht an eine natürliche Ursache, sondern ist davon überzeugt, dass ein Verbrechen stattgefunden hat.

 

Da es sich um einen lange zurückliegenden und bereits abgeschlossenen

Fall handelt, reagiert Enna Andersen eher ablehnend. Doch Ben kann sie durch Dokumente, die er kürzlich auf einem vom Großvater versteckten Laptop gefunden hat, davon überzeugen, Recherchen anzustellen – umso mehr, als Pia und Ben bereits herausgefunden haben, dass die obligatorische 2. Obduktion damals nicht erfolgt ist.

 

Die neuen Ermittlungen scheinen einige Leute aufzuschrecken, denn Enna wird massiv gedroht, sodass sie ihren Sohn und das Au-pair-Mädchen an einem anderen Ort in Sicherheit bringen muss. Aber auch ihre Kollegen stehen bei diesem Fall massiv unter Druck.

 

Resümee: Dies ist der 3. Cold Case, den Enna Andersen, Pia Sims und

Jan Paulsen zusammen bearbeiten. Sie haben sich mittlerweile gut zusammengerauft, akzeptieren die Stärken und Schwächen der anderen

und funktionieren als Team.

Jens Lange stößt als Assistent neu zu ihnen; seine Stärke liegt im IT-Bereich, wobei er manchmal allerdings noch etwas übereifrig ist.

 

Die Nachforschungen gestalten sich schwierig – es dauert lange, bis die Ermittler einen konkreten Anhaltspunkt für ein Verbrechen an Bens Groß-

vater finden. Durch neue Informationen und viel Kombinationsarbeit treten dann einige bislang nicht bekannte Aspekte in Bezug auf die privaten und geschäftlichen Beziehungen des Verstorbenen zutage und geben den Recherchen immer wieder neue Wendungen.

 

Die einzelnen Ermittlungsschritte folgen logisch aufeinander und sind daher für den Leser ebenso wie die aus ihnen resultierenden Schlussfolgerungen stets gut nachvollziehbar – auch dann, als die Russenmafia ins „Spiel“ kommt.

Streckenweise war mir jedoch alles zu kleinteilig und ging mir zu viel hin und her, statt voranzukommen. Das spiegelt zwar die reale Arbeit von Ermittlern wider, die bekanntlich auch oft auf der Stelle treten, in diesem Kriminalroman wäre mir an einigen Passagen mehr Dynamik jedoch lieber gewesen.

 

Immer wieder eingeschoben ist Privates aus dem Leben der Kommissare, besonders Enna betreffend, bei der der Fall unmittelbare Auswirkungen auf ihre Familie hat.

Nach dem Unfalltod ihres Mannes vor 1 ½ Jahren ist sie zwar alleinerziehend, jedoch lebt ein polnisches Au-pair-Mädchen bei ihnen. Ihre Beziehung zu

dem Anwalt Aaron Bernard, der das Wiederaufnahmeverfahren im Fall des vor 22 Jahren verurteilten Mörders von Ennas Eltern leitet, hat sich zu einer tiefen Freundschaft entwickelt.

 

Fazit: ein spannender, unterhaltsamer 3. Cold Case für die Oldenburger

Kommissare, der mir an einigen Stellen allerdings zu kleinteilig

angelegt ist.

 

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