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Elmar Traks

Elmar Traks

Häffner, Hanna – Nebelküste (2022)

Ein Ostseekrimi respektive Roman

 

Als Franka (36) von einer Geschäftsreise nach Hause kommt, wartet dort schon ihr Mann, der ihr eröffnet, dass er seit einiger Zeit eine Affäre mit einer anderen Frau hat. Überstürzt verlässt Franka ihn und flüchtet an die Ostsee ins Haus ihrer verstorbenen Großmutter Elena. Obwohl es seit deren Tod vor 7 Jahren ihr gehört, hat sie zwar immer die laufenden Kosten beglichen, es sonst aber nie genutzt.

Als sie die Tür öffnet, steht sie einer fremden Frau gegenüber.

Diese stellt sich als Iris vor und behauptet, eine langjährige Freundin von Elena gewesen zu sein, die sie besuchen wollte. Sie habe das Haus zwar unverschlossen, aber verlassen vorgefunden und sei einfach hineingegangen, denn sie müsse sich eine Zeit lang verkriechen.

Franka sieht Parallelen zu ihrer eigenen Situation und erlaubt Iris nach anfänglichem Widerstand schließlich zu bleiben.

 

Damit nicht genug, retten die beiden Frauen kurz darauf die junge Oda aus der eiskalten Ostsee und bringen sie ins Haus, wo sie erst einmal bleibt.

 

Wer sind die beiden Frauen? Ist es Zufall, dass sie gerade bei dem verlassenen Haus aufeinandertreffen? Ist Franka sicher oder stellen ihre Mitbewohnerinnen eine Bedrohung dar?

Beide scheinen etwas zu verbergen, und auch Franka verheimlicht etwas.

Hinzukommt, dass sich im und ums Haus herum Beunruhigendes tut. Und dann wird auch noch eine Leiche in unmittelbarer Nähe gefunden.

  

Resümee: Ich wollte dieses Buch lesen, weil auf dem Cover als Genre-Bezeichnung „Ostseekrimi“ hervorsticht. Dem wird der Inhalt jedoch nicht gerecht:

Zwar entsteht immer wieder ein wenig Spannung, weil der Leser sich fragt, wer Iris und Oda sind, welches Geheimnis sie umgibt, welche Beziehung sie zu Elena hatten, ob von ihnen eine Gefahr für Franka ausgeht und wer für die rätselhaften Ereignisse im bzw. um das Haus herum verantwortlich ist. Aber es findet kein Verbrechen statt, aufgrund dessen die Polizei ermittelt - wenngleich sie wegen des in der Nähe gefundenen Toten einen kurzen Auftritt hat. Stattdessen werden viele philosophische Fragen erörtert.

 

Dies rückt das Buch in die Nähe eines Romans – was als Genre-Angabe auf dem Cover nur schwer lesbar ist -, ist durchaus interessant und bietet Stoff zum Nachdenken über verschiedene Aspekte des Lebens. Die Basis dafür bieten die sich verändernde Beziehung der drei Frauen zueinander, die Informationen, die sie von sich peu à peu preisgeben, sowie die dadurch ausgelösten gedanklichen Exkurse der Erzählerin.

Weil die Situation nicht statisch bleibt, entstehen eine wohltuende Dynamik und – wie oben bereits erwähnt – gelegentlich Spannungsspitzen.

 

Nach und nach kommt ans Licht, welche Geheimnisse Franka, Iris und Oda zunächst unbedingt für sich behalten wollten, wie ihre Beziehung zu Elena war und wer der Verursacher der mysteriösen Vorgänge in ihrer unmittelbaren Nähe ist. Äußere Ereignisse wirken bei den sukzessiven Enthüllungen wie ein Katalysator.

 

Fazit: Für mich ist das Buch ein psychologisch-philosophisch

   sehr interessanter Roman mit Spannungselementen.

 

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