_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Hammesfahr, Petra – Stille Befreiung (2022)

Roman

 

Sandra ist 18 Jahre alt, als sie den 25-jährigen Ronnie Renner kennenlernt. Um die Warnungen einiger Leute, sich wegen seiner Vergangenheit und familiären Verhältnisse bloß nicht mit ihm einzulassen, kümmert sie sich nicht. Auch die Schauergeschichten ihrer Großmutter halten sie nicht von einer Beziehung mit ihm ab. Im Gegenteil:

Sie befindet sich in einer rebellischen Phase und will ihrem Elternhaus entfliehen.

Der 7 Jahre ältere Ronnie beeindruckt Sandra:
Wenn er nicht gerade in seiner Zweite-Hand-Reparaturwerkstatt arbeitet,

sieht er blendend aus, fährt einen schicken BMW und ist spendabel.

 

Doch schon am Tag ihrer Hochzeit – Sandra ist bereits mit der gemeinsamen Tochter schwanger – entpuppt sich ihr Ehemann als Blender, und das Leben mit ihm wird für die junge Frau zu einer nicht endenden Talfahrt.

 

Da sie sich selbst und vor allem auch gegenüber denen, die sie vor Ronnie gewarnt hatten, das Scheitern ihrer Ehe nicht zugeben will, hält sie durch.

Erst als ihre kleine Tochter 2 Jahre alt ist, beginnt sie endlich, sich ein eigenes Leben mit finanzieller Unabhängigkeit aufzubauen:

Sie übernimmt die Betreuung der schwerbehinderten Rebecka in deren Elternhaus und kann in Minischritten eine Beziehung zu ihr entwickeln.

 

Doch eines Nachts muss sie Furchtbares erleben, und ein Albtraum beginnt.

 

Resümee: Das Buch besteht aus den beiden Teilen „Ronnie“ und „Rebecka“. Im ersten schildert Sandra die Entwicklung ihrer Beziehung zu Ronnie von der ersten Begegnung bis zu ihrem „Absprung“ zu Rebecka. Die Entstehung und Festigung des Verhältnisses zu der Schwerbehinderten stehen dann im Folgenden im Mittelpunkt.

Eingeschoben sind von Anfang an immer wieder kurze Kapitel, die mit „Sommernachtsalbtraum August 2018“ überschrieben sind.

 

Natürlich auch durch die Erzählungen der Großmutter beeinflusst, spürt der Leser gleich ab ihrer ersten Begegnung, dass die Beziehung von Sandra und Ronnie nicht gutgehen, es für die junge Frau ein böses Erwachen geben wird. Und Petra Hammesfahr schafft es, dieses Unheil prophezeiende Gefühl immer wieder anzufachen, wenn man zwischendurch genau wie Sandra mal die Hoffnung hegt, dass sich doch noch alles zum Guten wenden wird.

 

Andererseits ist man dann aber auch erleichtert, dass sie sich ein Stück weit von Ronnie befreien kann, als sie die Stelle als Pflegerin bei Rebecka antritt. Sie wird dadurch nicht nur finanziell unabhängig, sondern gewinnt auch an Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit.

Aber gerade als man sich mit ihr freut, dass sie privat nun endlich auf einem guten Weg ist und sich dank ihres Engagements auch Erfolge in der Therapie von Rebecka einstellen, geschieht etwas Entsetzliches - der „Sommernachtsalbtraum“!

Ahnte man, wer dafür verantwortlich ist, so ist die Realität schließlich noch viel grauenvoller, die Auflösung am Schluss erschütternd.

 

Während der gesamten Handlung erschafft die Autorin so anschaulich-reale Szenen, dass der Leser sich wie ein nahebei stehender Beobachter fühlt, der stets versucht ist, das Geschehen und Verhalten der Protagonisten zu kommentieren.

 

Fazit: ein spannender, zum Teil auch düsterer und erschütternder

   (Entwicklungs-) Roman

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Jacqueline Lochmüller (Mittwoch, 06 April 2022 08:29)

    Danke für die interessante Rezension liebe Annette. Ich bin gespannt auf das Buch.