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Elmar Traks

Elmar Traks

Marcus, Martha Sophie – Die Blüte der Novemberrosen (2022)

Die Fünf-Schwestern-Saga 2

Roman

 

Hannover 1852: Sophie Drave, geb.Brinkhoff, ist gerade Mutter eines Sohnes geworden. Doch niemand darf erfahren, dass das Kind von ihrer großen Liebe Karl ist, der in der Eisenbahnfabrik ihres Vaters arbeitet; das würde für sie die familiäre und gesellschaftliche Ächtung bedeuten. Trotz aller Risiken gelingt es dem ebenfalls verheirateten Karl und ihr jedoch nicht, ihre heimliche Affäre zu beenden, zumal Sophie für ihren Ehemann Ernst nichts empfindet.

In ihr wächst immer stärker der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Sie will frei von den gesellschaftlichen Konventionen sein, in denen sie sich gefangen fühlt. Daher beginnt sie insgeheim, den Grundstein für eine eigene berufliche Existenz zu legen und engagiert sich auch wieder für Bedürftige.

 

Sophies Ehemann ist das wachsende Selbstbewusstsein seiner Frau jedoch ein Dorn im Auge, und er macht ihr zunehmend das Leben schwer. Nachdem er zunächst dafür gesorgt hat, dass der mittlerweile jugendliche Sohn in ein weit entferntes Internat kommt, verlangt er schließlich von seiner Frau, mit ihm nach Oldenburg zu ziehen – fort von ihrer Familie und Karl. Auf diese Weise will er eine Scheidung verhindern, die auch für ihn katastrophale gesellschaftliche Folgen hätte.

 

Doch Sophie kämpft weiter und trifft eine mutige Entscheidung.

 

Resümee: Dieser 2. Band der Fünf-Schwestern-Saga spielt in den Jahren 1852 bis 1871. Im Mittelpunkt stehen dabei Sophie und Karl, die aus grund-verschiedenen sozialen Schichten kommen:

Karl ist Arbeiter in der Brinkhoff'schen Lokomotivfabrik, verheiratet und Vater einer kleinen Tochter. Die Familie lebt in ärmlichen Verhältnissen, oft am Existenzminimum, und muss auch noch für Karls Schwager sorgen, der zeitweise bei ihnen wohnt. Das Verhältnis zu seiner Ehefrau ist eher schwesterlich und eine Vernunftgemeinschaft.

Sophie hingegen stammt aus einer angesehenen Hannoveraner Fabrikanten-familie und lebt – ebenso wie ihre 4 Schwestern – in gesicherten finanziellen Verhältnissen. Sie ist mit Ernst Drave verheiratet, einem Mitarbeiter der Eisenbahnkommission. Hoffte sie bei der Verlobung noch, dass sich eine Zuneigung zu ihm im Laufe der Zeit schon noch entwickeln würde, so muss sie einsehen, dass dies nicht der Fall ist – im Gegenteil.

Entgegen aller Vernunft, Standesunterschiede und damit verbundener Risiken, haben sich Karl und sie bereits vor ihrer Eheschließung ineinander verliebt, und es gelingt ihnen einfach nicht, die Beziehung zu beenden – mit fatalen Folgen sowohl für das heimliche Liebespaar als auch beider Familien.

 

Parallel dazu nehmen die Lebenswege von Sophies Schwestern ganz unterschiedliche Richtungen. Die jeweiligen Entwicklungen vor den Gegebenheiten der damaligen Zeit mitzuerleben, ist für den Leser außerordentlich interessant und spannend. Im Mittelpunkt steht dabei aber stets Sophie, aus deren Sicht die Ereignisse rund um ihre Familie erzählt werden, und bei der alle Fäden zusammenlaufen.

 

Im ca. letzten Viertel des Buches häufen sich meiner Ansicht nach die Schicksalsschläge zu stark, und im Gegensatz dazu gibt es am Ende

zu viel geballtes Happy-End.

 

Ansonsten kann ich 1 zu 1 nur wiederholen, was ich bereits

in meiner Rezension zum 1. Teil der Saga geschrieben habe:

„Der Glanz der Novemberrosen“, Rezension vom 20. Jan. 2022

 

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