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Elmar Traks

Elmar Traks

Clark, Julie – Der Plan (2022)

Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.

Thriller

 

Meg hat schon viele falsche Identitäten für sich erfunden und diese mit allem Drum und Dran zur Perfektion entwickelt. Je nach Bedarf hat sie ihre Rolle als Fotografin, Studentin, Lifecoach, Innenarchitektin, Maklerin u.a. absolut überzeugend gespielt. Ihr Ziel: Gerechtigkeit. Ihre Opfer: Männer, die sich am Vermögen von Frauen skrupellos bereichert haben.  

Ihr letztes Opfer ist nun Ron Ashton - Bauunternehmer, Lokalpolitiker und Kandidat für den Kalifornischen Senat. Die Wahl steht in 22 Wochen an und droht sehr knapp auszugehen, sodass sich Ashton keine Negativmeldungen erlauben darf.

Für Meg ist dies der ideale Zeitpunkt, ihren Rachefeldzug zu starten, an dessen Ende er seinen guten Ruf sowie sein Vermögen verloren haben soll. Denn einst brachte Ashton ihre Mutter kaltblütig um ihren gesamten Besitz und machte sie und Meg dadurch mittel- und obdachlos.

 

Auch Kat will Rache – an Meg, die sie für etwas verantwortlich macht, was ihr vor 10 Jahren widerfahren ist und ihr weiteres Leben ruiniert hat.

 

Beide Frauen treiben ein gefährliches Spiel, indem sie in sich in immer enger werdenden konzentrischen Kreisen umeinander bewegen.

 

Resümee: Die Handlung wird kapitelweise alternierend von den beiden Protagonistinnen Meg und Kat erzählt – jeweils in der Ich-Form, was anfangs etwas verwirrend und gewöhnungsbedürftig ist.

Aber diese Erzählform ist absolut passend. Denn erzählen beide anfangs unabhängig voneinander ihre eigene Geschichte, so nähern sie sich im Laufe der Zeit immer mehr einander an, bis Kat am Schluss Megs Mission übernehmen kann, also quasi in ihre Rolle schlüpft.

 

Aber von vorne! Beide Frauen haben einen Plan:

Meg ist ein moderner Robin Hood. Sie nimmt Rache an habgierigen Männern, die Frauen skrupellos finanziell bis an die Grenze zum Existenzminimum geschädigt haben, und überlässt die „Beute“ den geschädigten Frauen.

In ihrem letzten Fall agiert sie in eigener Sache. Der hochrangige Politiker Ron Ashton soll dafür büßen, dass er einst kaltblütig ihre Mutter und sie in

die Obdachlosigkeit getrieben hat. Sie will ihn vernichten und schleicht sich

22 Wochen vor der Wahl zum Kalifornischen Senat raffiniert in sein Leben.

 

Auch Kat sinnt auf Vergeltung, und zwar an Meg, die sie dafür verantwortlich macht, dass sie sich als Journalistin vor 10 Jahren an einen Mann heran-gemacht hat. Diese Begegnung hat sie traumatisiert und ihr Leben ruiniert.

 

Beide Frauen treffen also aufeinander, schleichen sich in das Leben der anderen. Beide glauben, sie würden die andere manipulieren und austricksen, ohne dass diese es merkt. Während sie sich gegenseitig „umkreisen“, entsteht in mehreren Eskalationsstufen ein faszinierendes, immer dichter werdendes Geflecht aus Intrigen und Verdächtigungen, in dem sie sich verfangen.

 

Der Reiz ist, dass die erfahrene Meg in diesem unterschwelligen Duell Kats Lehrmeisterin ist, sodass sich am Schluss beide soweit angenähert haben, dass Kat Megs Werk fortführen kann.

 

Beide Frauen sind durchaus sympathisch, denn je mehr man - auch in Rück-blenden - aus ihrem Leben erfährt, desto besser kann man ihre Motivation verstehen, sodass die Grenze zwischen Gut und Böse oft aufgehoben wird. Und zumindest als Frau spürt man – ich muss es zugeben – ein wenig Schadenfreude, wenn Megs akribisch vorbereitete Rachefeldzüge gelingen.

 

Fazit: ein sehr spannendes Buch, in dem aber auch die Emotionen

   nicht zu kurz kommen.

 

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