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Elmar Traks

Elmar Traks

Thiesler, Sabine – Verschwunden (2023)

Thriller

 

Im toskanischen Örtchen Ambra findet das jährliche Dorffest statt. Alle sind auf den Beinen, und es herrscht ein fröhliches, lautes Treiben. Auch Gitta und Elmar Wengler, die mit ihrem 7-jährigen Sohn Jonas ihren Urlaub in der Gegend verbringen, wollen sich das „Event des Jahres“ nicht entgehen lassen, verlieren sich im Gedränge jedoch aus den Augen. Während Gitta ihren Mann schließlich in dem Gewühl findet, bleibt ihr Sohn verschwunden.

Als der Kleine auch nach gut zwei Stunden noch nicht wieder aufgetaucht ist, wenden sich die verzweifelten Eltern an Maresciallo Donato Neri von der Carabinieri-Station in Ambra. Der ist entsetzt, dass erneut ein kleines Kind vermisst wird, und verspricht, gleich am nächsten Tag mit der Suche zu beginnen – doch Jonas wird nicht gefunden.

 

Die attraktive und äußerst erfolgreiche Immobilienmaklerin Elena Ludwig wohnt selbst in einer Luxusimmobilie in Siena und genießt das Leben in

vollen Zügen. Ihre Sexualität lebt sie aus, indem sie sich über eine Agentur von reichen Männern mieten lässt, mit denen sie an exklusiven Orten ein in jeder Hinsicht meist außergewöhnliches Wochenende verbringt.

Doch beim letzten Mal gerät sie an den Falschen und erlebt den Albtraum ihres Lebens.

 

Commissario Donato Neri und seine Frau Gabriella träumen indessen von einem Häuschen am Meer, in dem sie die Ruhe und Sonnenuntergänge genießen können. Gabriella kennt Elena Ludwig von früher und bittet sie, etwas Geeignetes für sie zu finden. Doch nach der erfolgreichen Besichtigung einer Immobilie meldet diese sich nicht mehr und erscheint auch nicht zum vereinbarten Notartermin.

 

Resümee: Wie in den Bänden um Commissario Donato Neri üblich, spielt

die Handlung in der toskanischen Stadt Ambra und ihrer Umgebung. Sabine Thiesler, die über 2 Jahrzehnte in der Toskana verbracht hat, kennt die Gegend und Mentalität der Bewohner hervorragend, was man deutlich merkt: Bei der Beschreibung der Örtlichkeiten und Dorffeste z.B. hat der Leser stets den Eindruck, sich selbst mittendrin zu befinden.

 

Und wie alle Bücher der Reihe ist auch dieses wieder sehr spannend.

Das liegt vor allem an der Mischung von vorhersehbaren und völlig über-raschenden Entwicklungen. Bei ersteren hofft der Leser meist, dass sie bitte nicht eintreten mögen und fürchtet sich vor dem doch so Wahrscheinlichen – am liebsten würde man die Betroffenen immer warnen. Können diese der gefährlichen Situation entkommen, atmet man regelrecht auf.

Auch durch die vielen überraschenden Wendungen, die die Handlung nimmt, und Cliffhanger am Kapitelende steigert sich die Dramatik von Kapitel und Kapitel, um kurz vor Schluss ihren grausigen Höhepunkt zu erreichen.

 

Die Ermittlungen der Polizei spielen auch diesmal wieder nur eine unter-geordnete Rolle – die Psyche von Opfern und Tätern und ihr daraus resultierendes Handeln stehen im Vordergrund, was auch dieses Buch zu einem wahren Psychothriller macht.

 

Die zentralen Fragen sind, wer den kleinen Jonas entführt hat, welches Motiv der Täter hat und um wen es sich bei dem letzten Date von Elena Ludwig handelt, das sie in einen Albtraum befördert. Und nicht zuletzt: Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen?

Obwohl die Fragen bald beantwortet werden und die Zusammenhänge auf der Hand liegen - wenn auch bei Weitem nicht in dem ganzen horrorhaften Ausmaß – bleibt lange die Frage offen, ob die Opfer überleben und der Täter identifiziert und verhaftet werden kann.

Schön ist, dass es wieder einen Einblick in Donato Neris Privatleben gibt – diesmal wird die Entwicklung von der resoluten Gabriella forciert.

 

Fazit: Wie immer nach Beendigung der Lektüre freue ich mich

   auch jetzt schon wieder auf den nächsten Band.

 

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