Lassen, Svenja - Muschelträume (2023)

Denn Markus ruft sie an und beschwört sie regelrecht, sofort in ihren Brief-kasten zu schauen, danach beendet er das Gespräch schnell. Irritiert sieht Nora nach und findet einen Brief ihres Freundes, geschrieben auf einem aus einem Collegeblock herausgerissenen Blatt. Er bittet sie, erst einmal nicht nach München zu kommen, denn er möchte eine Beziehungspause einlegen, um sich über seine Gefühle klar zu werden.

Nora ist geschockt, kann es nicht glauben, sondern hält das Ganze für einen Scherz. Doch dafür ist Markus eigentlich nicht der Typ, und als er auch ein Gespräch darüber verweigert, ist ihr der Ernst der Lage bewusst.

Was nun? Das Umzugsgut wird erst einmal eingelagert, und nach einer Nacht bei ihrer Freundin beschließt Nora, ans Meer zu fahren – an die Ostsee, um den gut 80 km langen Gendarmenpfad entlang zu wandern.

Doch bereits nach der ersten Etappe muss sie kapitulieren: Sie hat sich

in ihren neuen Wanderschuhen heftige Blasen gelaufen. Der Wirt ihrer Unterkunft vermittelt ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Flensburg. Doch so

sehr sie sich darüber freut, so sehr ärgert sie sich über den unverschämten, arroganten Fahrer Bent und ist froh, als sie am Ziel aussteigen kann.

Sie ahnt nicht, dass sie ihn schon bald wiedersehen wird … und dann gar nicht mehr so furchtbar unsympathisch findet. Ganz im Gegenteil kommen

sie sich näher.

Doch was wird aus ihrer Beziehung zu Markus, aus ihrem Umzug nach München und der neuen Stelle als Krankenschwester dort?

Resümee: Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Liebes- bzw. Beziehungs-roman von Anfang bis Ende derartig fesseln könnte – er ist zum Großteil spannender als so mancher Krimi und ein wahrer Pageturner.

Während des Lesens begleitet einen immer die Frage, ob es eine Beziehung zwischen Nora und Bent geben wird und wenn ja, ob sie Bestand haben wird. Denn beide tun sich schwer, sich wirklich aufeinander einzulassen, und immer wenn man glaubt, dass es nun gefunkt hat, erlischt das aufflackernde Flämmchen wieder.

Dann ist da ja auch noch die langjährige Beziehung zu Markus, die nur pausieren soll. Wie steht es hier mit der gegenseitigen Zuneigung? Wird sie „für immer“ reichen? Soll Nora auf alle Fälle nach München ziehen, um dort ihre Stelle anzutreten? Sie merkt immer deutlicher, dass ihr Sehnsuchtsort eigentlich am Wasser liegt.

Als Leser fiebert man immer mit, ist genauso hin- und hergerissen wie die junge Frau und weiß nicht, was man raten soll – einerseits … andererseits …

Es geht in diesem Roman um Liebe, Freundschaft und die Stabilität von Beziehungen, nicht nur in Bezug auf Nora und Bent respektive Markus, sondern auch zu neuen und alten Bekannten. Und auch der Mut, sein altes Leben loszulassen, um ganz neu zu beginnen, wird thematisiert.

Während der gesamten Handlung sieht man die Örtlichkeiten ganz genau

vor sich, und das Cover möchte ich diesmal besonders erwähnen; es zeigt liebevoll und detailgetreu den Wohnwagen, in dem Bent lebt, inklusive der Katze Fox davor.

Fazit: Liebesromane müssen nicht kitschig sein, sondern können sich

   genauso spannend lesen wie ein Krimi!