_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Hinrichs, Anette – Das siebte Symbol (2020)

Kriminalroman

Malin Brodersen 2

 

Routiniert steuert Kapitän Hinrich Paulsen seinen Alsterdampfer durch die Kanäle und unterhält die Passagiere an Bord mit allerlei Döntjes. Plötzlich taucht vor ihnen ein großes in Folie verpacktes Hindernis auf, dem die „Bredenbek“ nicht mehr ausweichen kann; es kommt zur Kollision. Die spontane Vermutung ist, dass jemand hier seinen Müll entsorgt hat. Doch der Großvater von Kommissarin Malin Brodersen, der neben dem befreundeten Bootsführer steht, erkennt eine Hand, die aus dem Paket herausragt.

Die Verabredung zum Mittagessen mit seiner Enkelin, die eigentlich einen freien Tag hat, kann er nun vergessen, denn sie muss zusammen mit ihren Kollegen Fricke, Bartels, Tiedemann und Andresen vom Hamburger LKA in dem Fall ermitteln.

 

Bei der Leiche handelt es sich um eine junge Frau, die am Hinterkopf eine Schlagverletzung aufweist.

Die ersten Hinweise ergeben, dass es sich bei der Toten um Theresa Althoff handelt, Studentin der Hamburger Corvinius Law School, einer privaten Elite-Hochschule für Rechtswissenschaften. An ihr hatte auch Malin Brodersen einst studiert und schlägt vor, ihr internes Wissen über die Einrichtung zu nutzen, um dort undercover zu recherchieren. Zögerlich stimmt ihr Chef zu, und schon gleich am ersten Tat stößt sie auf dubiose Andeutungen und undurchsichtige Vorgänge. Auf Theresa Althoff angesprochen, scheinen

deren Kommilitonen nicht mit offenen Karten zu spielen, sondern geheime Absprachen getroffen zu haben. Bald stößt die Kommissarin auf ein fein gewobenes Netz aus Verschwörung und Intrigen, in das auch ihre eigene Familie verwickelt ist.

 

Resümee: Malin Brodersen hat seit ihrem letzten Fall dazugelernt, bemüht sich um Teamarbeit – was allerdings noch nicht uneingeschränkt klappt – und spürt ein wenig mehr Akzeptanz durch ihre Kollegen. Dennoch bleiben sich diese treu: Sven Andresen stänkert weiter gegen sie, Frederick Bartels hat nach wie vor Eheprobleme und kommt mit der Zurückweisung durch Malin nicht klar, auch bei Chef Hans Fricke hängt der Haussegen schief, was sich negativ auf seine Laune auswirkt. Einzig Ole Tiedemann ist ein ruhender Pol, der sich auch für „die Neue“ einsetzt, bleibt als Charakter aber nach wie vor blass.

 

Das Buch ist im Prinzip sehr spannend: Der Leser kann mit überlegen, wie, durch wen und aus welchem Grund Theresa Althoff ums Leben gekommen ist. Durch immer neue Informationen und unverhoffte Ereignisse gibt es zahl-reiche Wendungen, durch die vor allem 7 ihrer Kommilitonen und ein Dozent abwechselnd als Verdächtige im Fokus stehen.

Allerdings weist die Handlung streckenweise etliche Längen auf, durch die

die Spannung erst einmal wieder stark abfällt: Die Ermittlungen drehen sich im Kreis, Situationen, Gedanken und Gespräche wiederholen sich nur leicht variiert. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Autorin hat mit Satzbausteinen gearbeitet, die sie an „passenden“ Stellen immer mal wieder eingefügt hat. Überhaupt gilt das bereits zum ersten Band der Reihe*) Gesagte: Der Aus-druck hätte einer gründlichen Überarbeitung bedurft, wenngleich die Recht-schreibfehler sich diesmal in Grenzen halten.

 

Ort der Handlung ist auch diesmal Hamburg, besonders die Gegend um die Außenalster.

 

Fazit: bis auf die „Hänger“ zwischendurch ein spannender Krimi mit einem

tendenziell eher unsympathischen Ermittlerteam und sprachlichen Schwächen

 

*) Die fünfte Jahreszeit (Rezension vom 05. Oktober 2023)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0