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Elmar Traks

Elmar Traks

Fleiter, Philipp – Jack the Ripper (2023)

Ein Fall für „Verbrechen von nebenan“

Das True-Crime Rätselbuch

 

London 1888: Ein Serienmörder treibt im East End sein Unwesen. Da die Polizei nicht hinter seine Identität kommt und

er seine mindestens 5 weiblichen Opfer bestialisch aufschlitzt und ausweidet, spricht man von ihm als „Jack the Ripper“.

Nachdem anfangs das Polizeirevier in Whitechapel die Taten untersucht hat, übernimmt der Metropolitan Police Service unter Federführung von Frederick Abberline die Ermittlungen. Später werden auch noch Beamte der City of London Police eingeschaltet.

 

Die Opfer sind ausnahmslos Frauen, die in ärmsten, zum Teil menschen-unwürdigen Verhältnissen gelebt und das Nötigste zum Leben oft durch Gelegenheitsprostitution verdient haben.

Sie hielten sich meist in Pubs und in den Straßen auf, ein Dach über dem Kopf hatte kaum eine von ihnen.

 

Der Morde verdächtig sind viele Personen: Ist es der eifersüchtige Ex-Freund einer der Opfer? Ein angesehener Gynäkologe, der heimlich illegale Abtrei-bungen vornimmt, gar der englische Thronfolger oder ein geistesschwacher Bewohner des East End?

In einem Bekennerschreiben (auch bekannt als „Dear-Boss-Brief“), das

dem Chef einer Zeitungsagentur zugeht, outet sich zwar jemand, der über Insiderwissen zu verfügen scheint, als Täter, aber wie glaubhaft ist er?

 

Die Journalistin Charlotte Foster recherchiert auf eigene Verantwortung, kommt dem Täter offensichtlich sehr nahe und einige Male gerade noch knapp mit dem Leben davon. Nach anfänglicher Ablehnung durch Inspektor Abberline findet zwischen ihnen schließlich ein meist harmonischer Informations- und Gedankenaustausch statt.

 

Jedoch konnten trotz allen Drucks und aller Bemühungen bis heute die Morde an Mary Ann Nichols (genannt Polly), Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly nicht aufgeklärt werden.

Einige ziehen auch durchaus in Erwägung, dass es sich um eine „Jane the Ripper“ handelt, die die Morde begangen hat.

 

Resümee: Philipp Fleitner hat einen der bekanntesten True-Crime-Fälle

der Geschichte neu aufgerollt. Dem Schreiben ist eine intensive 2-jährige Recherche vor Ort vorausgegangen, bevor aus den historisch belegten Fakten schließlich ein spannender Roman werden konnte.

Dabei hat er die realen Charaktere so authentisch mit Leben gefüllt, sowie Orte und Lebensbedingungen so originalgetreu und atmosphärisch dicht wiedergegeben, dass man sich als Beobachter des Geschehens bzw. Begleiter der Ermittler fühlt … und sich manchmal wirklich regelrecht gruselt.

Eingefügt sind immer wieder interessante Zusatz-Informationen z.B. zu Personen, Vorkommnissen, Zuständen sowie 10 Rätsel, gestaltet von den Brüdern Johannes Sich (Illustrator und Spiele-Entwickler) und Peter Sich (Philosoph, Literaturwissenschaftler, Reporter, Erfinder von „MicroMarcro: Crime City2, einer Detektivspielreihe). Mit einem Klick im E-Book gelangt

man direkt zur Lösung.

 

Es ist aber auch kein Problem, diese Passagen zu überspringen und sich

auf das Lesen der eigentlichen Handlung zu beschränken.

Das Ende ist interaktiv, d.h. es überlässt dem Leser die Entscheidung, wer hinter dem Pseudonym „Jack the Ripper“ steckt. Durch Anklicken einer der angegebenen Möglichkeiten nimmt der Fall jeweils einen anderen Schluss-Verlauf. Logisch sind alle Alternativen.

 

Fazit: ein sehr lesenswerter, spannender, atmosphärisch dichter Roman,

   der auf intensiver Recherche der historisch belegten Fakten beruht

 

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