Psychothriller
Ebba und Marlon sind 17 Jahre alt und seit 2 Monaten zusammen - es war Liebe auf den ersten Blick, und sie sind davon überzeugt, dass sie für immer zusammenbleiben werden.
Daher sind beide glücklich, dass sie ihre Eltern dazu überreden konnten, Silvester zusammen bei Ebbas Eltern zu feiern, um sich kennenzulernen. Dennoch bedeutet es für ihre Mutter Lisa Stress, ausgerechnet diesen besonderen Abend des Jahres mit wildfremden Leuten zu verbringen.
Als sie von dem Hospiz, in dem sie in leitender Position arbeitet, nach Hause eilt, stürzt sie und verstaucht sich die Hand – wie soll sie mit den starken Schmerzen nun ihre Gäste angemessen bewirten? Nahezu zeitgleich erhält sie einen Anruf von ihrem Kollegen: Jemand hat aus dem streng gesicherten Medikamentenschrank des Hospiz' die stärksten Betäubungsmittel gestohlen. Und zu Hause entdeckt Lisa, dass eine Scheibe ihres Wagens eingeschlagen und ihre Tasche mit der Chipkarte zum Medizinschrank gestohlen wurde. Hängen die Vorfälle zusammen? In jedem Fall muss die Polizei informiert werden.
Obwohl die Stimmung daheim äußerst angespannt ist, schaffen sie, ihr Mann Mikael und Ebba es dennoch, bis zum Eintreffen von Marlon und seinen Eltern alles vorzubereiten.
Doch ihr Entsetzen ist groß, als sie den Gästen die Tür öffnen: Die Paare kennen sich bereits recht gut, waren in der Vergangenheit sogar eng befreun-det, hatten nach ungeheuerlichen Ereignissen aber den Kontakt abgebrochen.
Sie beschließen jedoch, ihren Kindern zuliebe gute Miene zum bösen Spiel und aus dem Abend das Beste zu machen. Doch je weiter es auf Mitternacht zugeht, je mehr Alkohol fließt, desto größer werden die Spannungen, Aggres-sionen können nicht mehr unterdrückt werden, Andeutungen und Sticheleien werden gemacht, sodass die Stimmung sich zusehends verschlechtert.
Die Ereignisse im Vorfeld des Abends überschatten zusätzlich das Beisam-mensein, zumal Lisa noch einmal ins Hospiz muss und die Polizei bei ihnen zu Hause auftaucht.
Ebba und Marlon verabschieden sich im Laufe des Abends, um zur Party eines Freundes zu gehen.
Zu Hause wird die Mischung aus beruflichem Stress, mühsamem Aufrecht-erhalten-Wollen einer Fassade, nicht verarbeiteten Ereignissen aus der Vergangenheit derweil immer explosiver.
Irgendwann entsteht bei Lisa ein furchtbarer Verdacht, der sich immer mehr erhärtet und schließlich zur entsetzlichen Gewissheit wird.
Der Abend endet in einer Katastrophe.
Resümee: Die Ereignisse des Silvesterabends werden im Sinne einer Steigerung der Dramatik bis hin zur finalen Katastrophe in der Abfolge des Dinners erzählt: Aperitif, Vorspeise, Hauptgang, Dessert und schließlich Champagner – sprich der laute Knall – und danach dann Kaffee und Absacker.
Dabei hat der Leser durch Andeutungen und Rückblenden in die Zeit vor 17 / 18 Jahren schon bald eine ganz vage Ahnung, durch welches Ereignis das Verhältnis der beiden Elternpaare in der Vergangenheit Schaden genommen haben könnte. Diese Vermutung wird mit fortschreitender Menüfolge immer ein wenig konkreter und schließlich zur schrecklichen Gewissheit.
Diese stufenweise Eskalation, verbunden mit der stetigen Steigerung der Spannung, erhält zusätzlich noch dadurch Nahrung, dass sich auf der Party, die Ebba und Marlon besuchen, eine Tragödie ereignet.
So wird dieses Buch zu einem wahren Pageturner!
Zwar ist durch den Prolog von Anfang an klar, dass nicht alle Protagonisten den Abend überleben werden – mit so einem Ende habe ich jedoch nicht im Entferntesten gerechnet.
Atmosphärisch ist die Handlung – sie gleicht einem Kammerspiel - sehr dicht, stellenweise etwas düster, bedrückend, beunruhigend.
Fazit: Dieses Buch ist wirklich ein wahrer Psychothriller!
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