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Elmar Traks

Elmar Traks

Herrmann, Jutta Maria – Was du verschweigst (2024)

Thriller

 

Maren passt während der Abwesenheit ihrer Schwester Katie

auf deren einjährige Tochter Lea auf. Während sie schnell etwas im Haus erledigt, lässt sie die Kleine im Buggy auf der Terrasse …

und findet ihn bei ihrer Rückkehr leer vor. Die Polizei beginnt sofort mit der Suche, doch Lea bleibt verschwunden; dennoch fühlt Katie in ihrem Inneren, dass das Mädchen noch lebt.

Zu ihrer Schwester, die nach Berlin zieht, hat sie seitdem nur noch wenig Kontakt.

Auch 7 Jahre später hegt sie noch immer die Hoffnung, dass Lea nicht tot ist.

Ausgerechnet am Jahrestag ihres Verschwindens überbringen Polizeibeamte Katie die Nachricht, dass Maren bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist; man geht von einem Suizid aus.

 

Katie jedoch antwortet impulsiv, dass ihre Schwester so etwas nie tun würde. Ihrer spontanen Eingebung nach kann es sich nur um einen „normalen“ Unfall oder Mord handeln.

Andererseits: Ist sie evtl. doch an ihrer Schuld in Bezug auf Leas Verschwin-den zerbrochen? Oder hatte sie vielleicht Liebeskummer? Katie kann keinen klaren Gedanken fassen und reist kurzentschlossen nach Berlin, um mehr über ihre Schwester zu erfahren.

 

Kaum dort angekommen, beginnt ein wahrer Albtraum. Wem kann sie trauen, wer sagt die Wahrheit, wer ist eine Bedrohung? Warum sterben plötzlich Menschen, die mit Maren zu tun hatten?

 

Resümee: Das Buch ist ein wahrer Psychothriller, bei dem schon gleich auf den ersten Seiten Spannung aufkommt:

Man fragt sich, ob Marens Unfalltod am 7. Jahrestag von Leas Verschwinden tatsächlich ein Suizid war, wie die Polizei vermutet. Ist sie an ihrer Schuld zerbrochen? Andere Indizien deuten auf Liebeskummer. Aber ihre Schwester Katie kann nicht recht an einen Selbstmord glauben.

Auch dem Verschwinden der kleinen Lea vor 7 Jahren scheint etwas Ominöses anzuhaften, wie man gleich am Anfang ahnt. Es kommt sofort der Verdacht auf, dass damals möglicherweise nicht alles ganz so abgelaufen ist, wie Maren es ihrer Schwester mit tränenerstickter Stimme berichtet hat.

 

Während Katie in Berlin etwas über das Leben ihrer Schwester herauszu-finden versucht und dabei auch in Erfahrung bringen will, ob sie ihr vor allem in Bezug auf Lea etwas verschwiegen hat, bekommt man immer mehr Angst um sie. Was spielen die Menschen, denen sie begegnet, für ein Spiel? Geht von ihnen eine Bedrohung aus? Wer sagt die Wahrheit? Warum sterben einige Personen, die Maren kannten und Auskunft über sie geben könnten?

 

Die Handlung wird aus Katies Perspektive erzählt, der Leser erfährt also nur ihre Wahrnehmung der Begegnungen bzw. Vorkommnisse und deren gedank-liche Verarbeitung. Dadurch wird man, was die eigenen Schlussfolgerungen anbelangt, stark beeinflusst und in bestimmte Richtungen gelenkt.

Dabei folgen die Ereignisse Schlag auf Schlag, sodass kaum Zeit zum Atem-holen bleibt. Wenn man doch gelegentlich eigene Überlegungen anstellt, so werden diese durch die anschließenden Geschehnisse schnell wieder „ausgehebelt“. Nichts ist so, wie es anfangs schien.

Manchmal hatte ich das Gefühl, im reinsten Horrorfilm zu sein, in dem Katie den zum Teil mysteriösen Ereignissen nahezu wehrlos ausgeliefert ist. Die Dramatik spitzt sich immer mehr zu, und der Schluss lässt einen erschüttert zurück.

 

Die Spannung wird noch zusätzlich durch Cliffhanger an den Kapitelenden und einen Hauptsatz-dominierten Satzbau gesteigert.

 

Die gesamte Handlung dreht sich um 2 der Allgemeinheit wenig bekannte Themenkomplexe – um nicht zu spoilern, nenne ich sie hier nicht. Die Autorin erläutert sie in einem Nachwort und muss viel Recherchearbeit geleistet haben, um die komplexen Sachverhalte in eine Thriller-Handlung umzu-setzen.

 

Fazit: ein äußerst intelligenter und extrem spannender Psychothriller,

   in dem nichts - aber auch wirklich nichts! - so ist, wie es scheint

 

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