Die Küsten-Kommissare 22
Küstenkrimi
Es ist Samstag: Die Teenager Kalle, Uwe und Anne haben
in einem Kiosk ein paar Dosen Bier erbeutet. Jetzt wollen sie in der verlassenen Werkstatt von Kalles Onkel, der im Knast sitzt, Party machen. Der Halbstarke prahlt, dass er jederzeit ein Auto stehlen und natürlich auch fahren könne – das habe ihm sein Onkel schon vor etlichen Jahren beigebracht.
Uwe weiß, dass an der Tankstelle etliche Kunden den Autoschlüssel stecken-lassen, wenn sie hineingehen, um zu bezahlen, also soll sein Kumpel zeigen, was er angeblich drauf hat.
Sie haben Glück: Als das Trio bei der Tankstelle ankommt, steht dort ein vollgetanktes Polizeiauto fahrbereit. Die Husumer Polizisten Elke Süder und Sören Rijnders, die im Verkaufsraum noch eine Kleinigkeit essen, sehen gerade noch, wie ihr Streifenwagen von der Zapfsäule losfährt.
Die Teenager werden schnell von den Kollegen gestoppt und auf die Wache mitgenommen, wo sie von ihren Erziehungsberechtigten abgeholt werden sollen. Während Uwes und Annas Eltern ihre Sprösslinge zeitnah in Empfang nehmen, sind Kalles auch nach mehrmaligen Versuchen telefonisch nicht zu erreichen. Daher beschließen Elke Süder und Sören Rijnders, den 15-Jähri-gen selbst heimzubringen.
Im Schlafzimmer des Hauses bietet sich ihnen jedoch ein grausiges Bild: Zwei Leichen sind auf dem Bett so drapiert, als hätten sie sich beim Sex ineinander verschlungen.
Es hilft nichts, Wochenende hin oder her – die Husumer Kripo muss ermitteln.
Resümee: Auch dieser Band ist wieder spannend. Man rätselt mit, wer die Morde begangen haben könnte und welche Beweggründe ihnen zugrunde liegen. Dabei gibt es immer wieder neue Erkenntnisse und Entwicklungen,
die die Ermittlungen in eine andere Richtung lenken und andere Verdächtige in den Fokus rücken.
Die Lösung des Falles, das heißt das Präsentieren von Täter und Motiv, kommt am Ende ein wenig arg unvorbereitet. Dieser finale Drall in eine völlig andere Richtung wirkt auf mich ziemlich „aus dem Hut gezaubert“ und daher unglaubwürdig konstruiert. Überraschung am Schluss: schön und gut, aber sie muss doch einen logisch herausgearbeiteten Bezug zum vorangegange-nen Handlungsverlauf haben.
Aus dem Privatleben der Ermittler erfährt man relativ wenig, hier scheint es keine Veränderungen zu geben. Schade, denn das machte bislang immer einen Reiz der Lektüre aus und trug zur Lebendigkeit der Handlung bei.
Sprachlich ist dieses Werk, was Rechtschreibung, Zeichensetzung und Aus-druck anbelangt, eher unterer Durchschnitt.
Fazit: Die Massenproduktion fordert offensichtlich ihren Tribut
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