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Elmar Traks

Elmar Traks

Arnold, Daniela – Die Narbenmutter (2024)

Psychothriller

 

Hannah Schwarz kommt nach einer 3-tägigen Geschäftsreise am Sylter Bahnhof an. Auf dem dortigen Parkplatz hatte sie ihren Wagen abgestellt, doch nun kann sie ihn nicht finden, und ihre Tasche, die sie eben noch bei sich gehabt hat, ist auch nicht mehr da. Außerdem befindet sich ihr Äußeres in einem desolaten Zustand, aber sie kann sich nicht daran erinnern, was in den letzten Stunden und Minuten passiert ist.

Eine hilfsbereite Frau rät ihr, die Polizei und einen Notarzt zu rufen, doch Hannah will nur möglichst schnell nach Hause zu ihrem Mann Ruben. Da ihr Handy zusammen mit der Tasche verschwunden ist, bestellt die Frau für sie eine Taxe, die sie nach Kampen bringen soll, wo sie seit 6 Jahren mit ihrem Mann und der gemeinsamen kleinen Tochter Zoe lebt.

 

Dort angekommen, öffnet auf ihr Klingeln jedoch nicht Ruben die Haustür, sondern ein völlig Fremder. Er behauptet, das Haus gekauft zu haben, erinnert sich auch daran, dass die Familie, die vorher darin gewohnt hat, Schwarz geheißen hat. Über deren Schicksal würden viele schaurige Geschichten kursieren, der gemeinsame Nenner sei jedoch, dass Hannah, Ruben und Zoe tot seien. Die von dem Mann herbeigerufenen Polizisten behaupten indes, Hannah habe ihren Mann vor 5 Jahren brutal ermordet.

 

Eine Parallelhandlung spielt in Norwegen, wo Fin mit seiner Lebensgefährtin Elara und deren fast 9-jähriger Tochter Liva in der kleinen Stadt Reine auf den Lofoten lebt. Elara hat eine problematische Vergangenheit, in ihrer Ehe viel Gewalt erfahren und eine traumatische Trennung hinter sich. Umso mehr schätzt sie ihre jetzige harmonische Beziehung mit Fins Fürsorge, die auch ihre Tochter einbezieht. Seine Heiratsanträge hat sie allerdings bislang nicht angenommen.

 

Resümee: Nachdem mich „Das Rabenhaus“ der Autorin nicht überzeugen konnte, wollte ich ihren Werken eine 2. Chance geben, zumal einige Re-zensenten meinten, das genannte Buch sei im Vergleich zu anderen eher schwach. Nun, dieses Buch ist ihr aktuellstes, und was soll ich sagen: Es ist noch schlechter, um nicht zu sagen unterirdisch.

 

Spannung fehlt völlig, was auch daran liegt, dass Zusammenhänge und Schlussfolgerungen zum Teil derart hanebüchen und unlogisch sind, dass man gar nicht miträtseln kann. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

. Eine Protagonistin fällt vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf und hätte wahrscheinlich bis zum nächsten Morgen fest durchgeschlafen, wenn, ja wenn sie nicht der leise Piepton einer eingehenden SMS geweckt hätte.

Da kann der Schlaf wohl soooo tief nicht gewesen sein.

. Der Mann einer Protagonistin hatte ein Verhältnis mit deren bester Freundin. Nur komisch, dass die Protagonistin nichts von der Schwangerschaft der Busenfreundin mitbekommen hat.

. Eine verängstigte Frau bittet ihren Partner, mit der Tochter nicht das Haus

zu verlassen, um etwas zu Abend zu essen. Aber das Kind hat doch Hunger. Lieferservice?

. Ein Mann braucht Abstand, nächtigt bei Freunden, obwohl er selbst in der Nähe seines Zuhauses noch eine kleine Wohnung hat (was an sich schon eigenartig ist, da er seit einigen Jahren bei seiner Partnerin lebt, die von der „Bude“ nichts weiß, und die er auch ewig nicht genutzt hat).

. Erinnert man sich nach ca. 9 Jahren noch genau an eine Telefonnummer?

. „Sie startete ihren Wagen, fuhr in Richtung Landstraße und nahm die Auf-fahrt.“ (S. 108) Den Zusammenhang kriege ich nicht hin (von einer Autobahn, deren Auffahrt man nehmen könnte, ist nicht die Rede).

 

Wenn man sich fragt, welchen Bezug die beiden Familien - Hannah, Ruben, Zoe auf Sylt und Elara, Fin, Liva in Norwegen - haben, über die abwechselnd geschrieben wird, so ist dies spätestens ab der Mitte des Buches klar.

 

Der Schreibstil hat mittleres Schüleraufsatz-Niveau – Rechtschreibfehler (merke: „Sie“ ist ein Anredepronomen, „sie“ hingegen ein Personalpronomen in der 3. Pers. Singular), einfacher Satzbau, viele Ausdruckswiederholungen (von der Existenz eines Synonymwörterbuchs scheint die Autorin keine Kenntnis zu haben).

 

Fazit: Eine 3. Chance bekommen die Werke der Autorin definitiv nicht!

 

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