Ein Evelyn-Holm-Thriller, Band 2
Eines Tages erwacht Judith Lennard mit dröhnendem Kopf, am Bett gefesselten Armen und fixiertem Rumpf in einem Raum mit vergitterten Fenstern: Sie befindet sich in einer psychiatrischen Klinik.
Nach Auskunft einer Pflegerin, die sie beharrlich mit „Frau Jansen“ anspricht, hat ihr Freund sie nach einem Selbstmordversuch dort einliefern lassen.
Noch glaubt Judith an eine Verwechslung, denn abgesehen von dem falschen Namen hat sie gar keinen Freund und mit Sicherheit auch nicht versucht, sich das Leben zu nehmen. Auch die medizinische Vorgeschichte, die man ihr zu-schreibt, ist aus ihrer Sicht komplett erfunden.
Das Letzte, woran sie sich erinnert, ist, dass sie in die Stadt gefahren war, weil sie sich mit einer Bekannten von früher treffen wollte und zu viel Alkohol getrunken hat.
Sie will den Irrtum aufklären und ihre Schwester anrufen, erfährt jedoch, dass die gewählte Nummer nicht existiert.
Judith ist in einem Albtraum gefangen, in den sie immer tiefer hineinrutscht, je mehr sie versucht, ihm zu entkommen.
Als Kommissarin Evelyn Holm von der Mordkommission Freiburg zu der Leiche einer Rechtsanwältin gerufen wird, die in einem Parkhaus mit
4 Messerstichen getötet wurde, stehen sie und ihre Kollegen zunächst vor einem Rätsel.
Dann jedoch stoßen sie im Rahmen der Ermittlungen auf den Namen der Journalistin Judith Lennard. Doch diese ist unauffindbar und wird bereits von ihrer Schwester sowie ihrer kleinen Tochter Lilly schmerzlich vermisst.
Resümee: Was für ein extrem spannender Thriller! Die Handlung beginnt da-mit, dass Judith Lennard ans Bett gefesselt in der Psychiatrie aufwacht und mit einem fremden Namen angesprochen wird. Angeblich hat ihr Freund nach ihrem Selbstmordversuch den Notruf gewählt und sie aufgrund ihrer Vorge-schichte einliefern lassen.
Doch die Journalistin ist Single und der Inhalt der Krankenakte passt nicht im Entferntesten zu ihrer Person.
Zu diesem Zeitpunkt glaubt man genau wie Judith noch, dass sich alles um ein großes Missverständnis handelt, das sich schnell aufklären lassen wird.
Doch die in den Unterlagen befindliche Kopie eines Personalausweises zeigt eindeutig Judiths Gesicht und den fremden Namen. Die Telefonnummer ihrer Schwester, die sie zwecks Bestätigung ihrer wahren Identität anrufen will, ist angeblich nicht vergeben. Als dann auch noch ein junger Mann auftaucht und sich als ihr Freund ausgibt, steckt Judith bereits mitten in einem Albtraum, in den sie immer weiter hineingezogen wird.
Die Spannung wächst – auch durch viele Cliffhanger – ständig. Immer wenn man denkt, dass es ihr mit der nächsten Aktion bestimmt gelingen wird, den Irrtum aufzuklären und später dann auch zu flüchten, gibt es dramatische Entwicklungen, die die Patientin im Gegenteil immer handlungsunfähiger machen. Man fiebert mit ihr, hofft das Beste und verzweifelt wie sie, wenn
alle Bemühungen wieder umsonst gewesen sind.
Im Rahmen der Ermittlungen zum Mord an einer Rechtsanwältin kommen Kommissarin Evelyn Holm und ihre Kollegen Judith im Laufe der Zeit recht nahe – auch räumlich. Man denkt, jetzt fehlt doch nur noch ein winziger Schritt, um die Gesuchte zu entdecken und zu retten. Aber weit gefehlt – im entscheidenden Moment gibt es jedes Mal eine dramatische Wende, die dies verhindert.
Wer treibt hier sein grausames „Spiel“? Wo liegt das Motiv? Und worin besteht die Verbindung zu der ermordeten Rechtsanwältin? Weiß Judith Lennards Schwester mehr, als sie den Kommissaren mitteilt? Wer ist deren neue Bekanntschaft Oliver, der sich besonders um Judiths kleine Tochter Lilly kümmert?
Die Protagonisten kommen so authentisch rüber, dass ich mich frage, ob das geschilderte Szenario womöglich auch in der Realität angesiedelt sein könnte.
Fazit: Band 1 der Evelyn-Holm-Reihe habe ich nicht gelesen,
werde es aber nachholen
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