_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Ryder, Jess – Die Geliebte meines Ehemannes (2024)

Psychothriller

 

Sophie hat eine Gruppe ins Leben gerufen, die sich „Sophies Schwimmerinnen“ nennt und es genießt, sich regelmäßig zum Wildschwimmen in einem kalten See zu treffen. Zum harten Kern gehören:

. Fern, verheiratet, 2 Kinder, ist warmherzig und großzügig.

. Elise und Grace sind Ende 20 / Mitte 30, ledig, kinderlos und die Jüngsten

der Gruppe.

. Sophie selbst ist mit Ryan verheiratet und hat zwei kleine Söhne. Sie ver-passt nie einen Termin, denn der Aufenthalt in dem eisigen Gewässer hilft

ihr dabei abzuschalten. Sie hat es nämlich trotz Paartherapie noch nicht ver-arbeitet, dass ihr Mann fremdgegangen ist.

. Singlefrau Keira findet sie zwar sympathisch, aber etwas unzugänglich.

. Ariel, die Älteste von ihnen, nimmt erst seit Kurzem an den Treffen teil. Sie muss sich um ihre kranke Mutter kümmern und hat nicht immer Zeit.

 

Eines Tages macht Fern den Vorschlag, gemeinsam einen einwöchigen Wild-schwimmen-Urlaub in einem einsam gelegenen, spartanisch ausgestatteten Retreat mit eigenem See zu machen.

Sophie ist anfangs skeptisch, will sich vor allem nur ungern von ihren Söhnen trennen. Andererseits bräuchte sie dringend eine Auszeit, und das Zusam-mensein mit den Frauen, die inzwischen schon fast Freundinnen geworden sind, scheint ihr verlockend. Je mehr ihr Mann Ryan ihr die „verrückte Idee“ auszureden versucht, desto mehr festigt sich Sophies Entschluss, an der Reise teilzunehmen, die die Initiatorin Fern leider im letzten Moment absagen muss.

 

Als die Fünfer-Gruppe während der Fahrt zu ihrem Urlaubsziel eine kurze Rast einlegt, erhält Sophie einen Anruf ihres Ehemannes. Er bittet sie ein-dringlich zurückzukommen, denn sie schwebe in Gefahr … seine Geliebte befinde sich nämlich unter den Schwimmerinnen und führe mit Sicherheit nichts Gutes im Schilde. Allerdings verweigert er konsequent die Auskunft darüber, um welche der Frauen es sich dabei handelt.

 

Sophie setzt die Reise jedoch fort, beobachtet aber fortan ihre 4 Begleiterin-nen mit Argusaugen. Sie will unbedingt herausfinden, wer von ihnen eine Affäre mit ihrem Mann hatte und möglicherweise entgegen seinen Beteue-rungen noch hat.

 

Was als entspannter Rückzug aus dem Alltags gedacht war, wird für einige ein Kampf ums Überleben, den nicht alle gewinnen.

 

Resümee: Dies ist wirklich ein spannender Psychothriller: 5 ganz unter-schiedliche Frauen, die sich zwar erst seit einiger Zeit kennen, aber dennoch gut verstehen, wollen eine entspannte Woche in einem einsam gelegenen, spartanisch ausgestatteten schottischen Retreat verbringen und dabei vor allem in dem dazugehörigen See ihrer Leidenschaft frönen.

 

Während der Hinfahrt bekommt Sophie von ihrem Mann die Information, dass seine (ehemalige?) Geliebte mit von der Partie ist und nichts Gutes im Schilde führe. Er weigert sich jedoch hartnäckig, deren Namen zu nennen.

 

Genau wie Sophie beobachtet ab sofort auch der Leser fortan jede Aktivität der einzelnen Frauen akribisch, bewertet jede ihrer Äußerungen. Gibt es Hinweise darauf, wer die Affäre ist? Was hat sie vor? Ist Sophie wirklich in Gefahr? Doch keine von ihnen ist wirklich „zu fassen“. Immer wieder verhält sich eine Schwimmerin mal auffällig. Aber ist das nicht vielleicht ihrem Wesen oder ihrer aktuellen Stimmung zuzuschreiben?

 

Ich hatte – ebenso wie Sophie - abwechselnd eine der Frauen im Verdacht, die Geliebte zu sein, habe ihn aber genauso oft wieder verworfen, bis ich mir zum Schluss ganz sicher war, sie identifiziert zu haben. Aber weit gefehlt! Dann, nach vielen Wendungen, kommt schließlich die ganz große Über-raschung, die ich überhaupt nicht mit ins Kalkül gezogen hatte.

 

Aber auch Sophies Überlegungen in Bezug auf mögliche Reaktionen der je-weiligen „Kandidatin“ gegenüber lassen einen oft die Luft anhalten. Wird es zu einer Konfrontation kommen? Wie würde diese enden? Was hat sie vor, wenn es zu zweit zum Schwimmen in dem einsam gelegenen See geht?

 

Und damit nicht genug: Am Ende erfährt der Leser, dass ihre eigene Vergan-genheit nicht so rein ist, wie sie es immer gerne vermitteln möchte, sondern dass sie bis jetzt ein bitteres Geheimnis bewahrt hat … selbst vor ihrem Ehemann.

 

Sprachlich hat das Buch ein paar Schwächen, vor allem konnte ich irgend-wann das Wort „Wärmemantel“ nicht mehr lesen: In jeder Szene, die auch nur ansatzweise irgendetwas mit Schwimmaktivitäten zu tun hat – und das sind viele – kommt das Wort wiederholt vor.

 

Fazit: ein durchaus spannender Psychothriller, der den Leser mit einbezieht.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0