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Elmar Traks

Elmar Traks

Trope, Nicole – Hausfrau und Mutter (2024)

Psychothriller

 

Andrea und ihr Mann Terry leben in Australien und sind vor

3 Tagen zusammen mit ihrem 3-jährigen Sohn Jack umgezogen. Nun ist die mit ihrem 2. Kind Hochschwangere am Putzen und Auspacken, wobei sie Ängste, Sorgen und Verzweiflung quälen. Denn der Umzug erfolgte nicht freiwillig und ist keine Verbesserung ihrer Situation. Ganz im Gegenteil: Alleinverdiener Terry hat enorme Spielschulden, sodass sie ihr schönes altes Heim verkaufen und gegen dieses innen und außen stark renovierungsbedürf-tige Haus eintauschen mussten, um halbwegs über die Runden zu kommen.

Dass sie sich von jemandem beobachtet und bedroht fühlt, der immer wieder mit seinem Auto in ihrer Straße auftaucht, belastet sie zusätzlich.

 

Ihre neue Nachbarin Gabby lebt mit ihrem fast 17-jährigen Sohn alleine in einem wohnlich eingerichteten Haus. Ihr Mann hält sich nicht daheim auf, sondern ist beruflich in den USA unterwegs. Sie bezeichnet sich selbst als „eine altmodische Hausfrau und Mutter.“ (S. 35), die außerdem auf Facebook sehr aktiv ist. Dort postet sie viele Bilder ihres Sohnes und gibt anderen Frauen Erziehungstipps.

 

In ihrer Situation ist Andrea froh, dass Gabby sie gelegentlich für eine Ver-schnaufpause zum Tee rüberbittet. Während der kleine Jack dann zufrieden in einer Ecke spielt, kommen die beiden Frauen sich etwas näher. Gabby bietet ihrer nur wenige Wochen vor der Entbindung stehenden Nachbarin schließlich an, gelegentlich auf den kleinen Jack aufzupassen, damit sich die erschöpfte Andrea etwas ausruhen kann.

 

Da diese merkt, dass Gabby und ihr Sohn gut miteinander auskommen, nimmt sie das Angebot gerne an. Eine fatale Entscheidung, wie sich heraus-stellen wird.

 

Resümee: Dieser Thriller, dessen Handlung in der Er-Perspektive abwech-selnd aus Sicht von Gabby und Andrea erzählt wird, ist von Anfang bis Ende hochspannend.

Gleich zu Beginn spürt man, dass mit Andrea, aber vor allem mit Gabby irgendetwas nicht stimmt. Doch was? Bei Ersterer klärt sich ziemlich schnell, dass ihr spielsüchtiger Mann Terry der Grund für ihre desolate Situation und Verzweiflung ist und das mysteriöse rote Auto, das immer wieder in ihrer Straße auftaucht, wohl etwas damit zu tun hat.

 

Gabbys Verhalten, ihre Einstellung und Gedanken sind zwar im Prinzip als normal zu bewerten, jedoch irgendwie immer ein Mü „drüber“. Übertreibt sie es nicht ein wenig mit ihren Posts und Erziehungsratschlägen bei Facebook? Ist der Umgang mit ihrem eigenen Teenager-Sohn nicht etwas arg rational geprägt? Sie lebt in Australien, warum scheint ihr Mann dauerhaft beruflich in den USA unterwegs zu sein, ihr Kontakt sich auf Telefonate zu beschränken? Drängt sie sich Andrea nicht etwas zu stark auf? Andererseits gibt es ja aber durchaus solche familiären Konstellationen, Erziehungsansichten und Persön-lichkeitsmerkmale.

Mehr als der vage Hauch einer Vermutung, dass etwas mit ihr nicht stimmt, ist es daher zunächst nicht. Nach und nach aber erfährt man immer mehr Einzel-heiten über sie und ihr Leben, die einen zunehmend misstrauisch werden lassen.

 

Während die erste Katastrophe passiert, wird dem Leser endgültig klar, was Gabby im Schilde führt. Doch bis zum hochdramatischen Schluss gibt es sowohl in ihrem als auch in Andreas Leben noch zahlreiche überraschende und zum Teil folgenschwere Wendungen.

 

Fazit: Ein Buch, das die Bezeichnung „Psychothriller“ voll und ganz verdient.

 

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